Stadt Willich Pakusch ist der neue CDU-Vorsitzende

Stadt Willich · Bei der Mitgliederversammlung der Willicher CDU stand ein Generationenwechsel von Uwe Schummer auf Christian Pakusch an. Doch der nominierte Geschäftsführer Daniel Kamper fiel in der Versammlung durch.

 Vor der Sitzung war alles noch friedlich (von links): Guido Görtz, Daniel Kamper, der neue Vorsitzende Christian Pakusch, Rainer Höppner, Heinz Amfaldern, Stefan Berger MdL und Uwe Schummer MdB.

Vor der Sitzung war alles noch friedlich (von links): Guido Görtz, Daniel Kamper, der neue Vorsitzende Christian Pakusch, Rainer Höppner, Heinz Amfaldern, Stefan Berger MdL und Uwe Schummer MdB.

Foto: WOLFGANG KAISER

Nach harmonischem Beginn knallte es gewaltig, als jetzt der CDU-Stadtverband seine Vollversammlung in der Kulturhalle durchführte. Denn der rund 520 Mitglieder zählende Verband hat jetzt zwar mit Christian Pakusch (33) einen neuen Vorsitzenden, steht aber derzeit ohne einen Geschäftsführer da. Gleich zweimal scheiterte der vorgeschlagene Kandidat, Daniel Kamper. Aber es gab noch andere Turbulenzen.

126 Mitglieder waren gekommen. Erwartungsgemäß, wenn auch mit 36 Nein-Stimmen, wurde der 33-jährige Christian Pakusch mit 88 Ja-Stimmen zum neuen Vorsitzenden des Stadtverbandes und zum Nachfolger von Uwe Schummer gewählt. Dennoch konstatierte Pakusch an dem Abend: "Ich bin sehr traurig, und es gibt jetzt bei uns einen erheblichen Redebedarf."

Pakusch war bislang der Geschäftsführer des Stadtverbandes. Auch sein Vorschlag war, Daniel Kamper zum neuen Geschäftsführer zu wählen. Ein Gegenkandidat wurde nicht aufgestellt. Die Vollversammlung verweigerte dem 38-jährigen Willicher allerdings die Mitarbeit in dem Führungsgremium. Erst gab es für ihn 57 Ja- und 58-Nein-Stimmen. Dann beim zweiten Wahlgang, als es nur um die einfache Mehrheit ging, sogar 70 mal das Nein, 51 mal das Ja.

Doch fangen wir mal vorne an. "Danke für das starke Vertrauen, dass ihr mir in den 16 Jahren, in denen ich Vorsitzender sein durfte, entgegengebracht habt", sagte Uwe Schummer in seinem Fazit. Schummer nannte auch die vielen Vereinigungen, die es innerhalb des Stadtverbandes gibt, als auch die agilen Bürgerrunden, die ihm auch das Mandat einfach gemacht hätten. Die Bürgerrunden aus den einzelnen Stadtteilen und der alte Vorstand hatten eine Vielzahl von Mitgliedern vorgeschlagen, darunter waren alleine 16 Beisitzer, die auch hinsichtlich der Vorbereitung der nächsten Kommunalwahl im Jahr 2020 Aufgaben übernehmen wollten.

Während Schummer die hohe Zahl der Beisitzer für geeignet hielt ("Dies könnte für die Gewählten so eine Art Trainingscamp sein, um sich für andere Aufgaben zu empfehlen"), sahen dies andere Mitglieder ganz anders. Insbesondere Klaus Simmnacher von der Mittelstandsvereinigung votierte für eine Straffung, hielt zwölf Beisitzer als völlig ausreichend. Dies sah nach vielen Pro- und Kontra-Beiträgen die Mehrheit genauso.

Bei den gewählten Beisitzern (siehe Kasten) bekam Elisabeth Siemes die meisten Ja-Stimmen, nämlich 90. Dagegen gab es nur 23 Ja-Stimmen für Stephan Samse, der es nicht schaffte. Das hatte seinen Grund: "Den dürfen wir auf keinen Fall wählen, er hat der CDU immens geschadet", sagte ein sichtlich aufgebrachter Bürgermeister Josef Heyes, der mit einem dicken Aktenordner erschienen war. Heyes fasste in öffentlicher Sitzung zusammen: Stephan Samse habe über einen langen Zeitraum die Verwaltung mit Beschwerden traktiert. Es sei ihm um die wilde Werbung an den Straßenrändern gegangen, vor allem an der Kreuzung, wo es zum früheren Märchenwald und zur B 7 und zur Autobahn A 52 geht. Samse, der die letzten zwei Jahre dem CDU-Vorstand angehörte, habe sogar eine Dienstaufsichtsbeschwerde gegen Heyes eingelegt. Der Gemeinte trat ans Mikrofon und stellte klar: "Zu der Zeit war ich noch gar nicht Mitglied der CDU, und die Angaben von Heyes wurden teilweise falsch wieder gegeben." Pakusch und Schummer mussten mehrmals einschreiten, um diesen persönlichen Streit zu beenden.

Wiedergewählt wurden die stellvertretenden Vorsitzenden Heinz Amfaldern (Neersen, 81 Ja-Stimmen), Sascha Fassbender (Anrath, 79) und Rainer Höppner (Schiefbahn, 79). Die meisten Stimmen, nämlich 99, bekam der Alt-Willicher Guido Görtz, der für die nicht mehr kandidierende Christiane Gabler nachrückte. Schatzmeister bleibt Yasuo Inadome, der sich mit 102 Ja-Stimmen klar gegen Joachim Güllüg durchsetzte und sehr gut und erfolgreich gewirtschaftet hatte.

(wsc)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort