Stadt Willich Politiker sehen großen Verlust für Willich

Enttäuscht, empört, so reagierten gestern die Willicher Ratsfraktionen auf die Nachricht, dass das Hospital schließt.

SPD-Fraktionschef Bernd-Dieter Röhrscheid sagte, die Fraktion sei enttäuscht, weil sie davon ausgegangen sei, dass ein Träger wie die Augustinus-Kliniken mit ihrem heren "Augustinus Kodex", ethische Verantwortung auf christlicher Basis gegenüber kranken Menschen zu leben, ganz andere Möglichkeiten gegenüber Krankenkassen und der Bezirksregierung hätten, als ein kleines Krankenhaus. Die Fraktion erwarte, dass die Augustinus-Kliniken in Willich weiterhin die medizinische Erst- und Notversorgung für die Willicher Bevölkerung sichern.

Hans-Ulrich Rohs von den Grünen beklagte, dass die Politik nicht offiziell informiert wurde. Auch die Mitarbeiter hätten es kurzfristig erfahren. Das hätte an einem runden Tisch besprochen werden sollen. Das Krankenhaus werde in Willich gebraucht. "Wir haben gerade den neuen Anbau und die Geriatrie gemacht und jetzt ist das alles auf einmal nicht mehr wirtschaftlich?", sagte er. Er habe ein Problem, das nachzuvollziehen.

Die FDP zeigte sich entsetzt, die Krankenhausschließung sei für die Bürger eine Katastrophe. Wenn sich in einer Stadt mit 53 000 Einwohnern kein eigenes Krankenhaus mehr befinde, sei das ein großer verlust. Der FDP-Vorsitzende Thomas Brandt sagte, die Schließungsankündigung habe die Partei völlig überrascht. Die Partei sei fest davon ausgegangen das der Standort Willich Bestand habe. Die Schließung, so Fraktionschef Hans-Joachim Donath, betreffe zuerst und besonders die 190 Mitarbeiter und die Bürge. Sie bedeute aber auch einen erheblichen Attraktivitätsverlust für Willich. Auswärtige Bürger würden es sich jetzt zweimal überlegen, ob sie nach Willich ohne ein Krankenhaus ziehen oder hier ein Eigenheim errichten oder kaufen.

Die Ratsmitglieder der CDU fordern Aufklärung über einen möglichen Weiterbetrieb des Krankenhauses sowie nach einer möglichen Schließung Aufklärung über die notärztliche Versorgung, einen fairen Umgang mit den Mitarbeitern und Informationen über getätigte Investitionen. Eine Schließung des Willicher Krankenhauses wäre ein schwerer Schlag für die Stadt, der Betreiber sollte seine Entscheidung überdenken, forderte der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Siegfried Kirsch. Gemeinsam müsse man sich jetzt für den Erhalt des Katharinen-Hospitals einsetzen. Die Stadtverwaltung soll nun in Gesprächen mit dem Betreiber klären, unter welchen Voraussetzungen das Katharinen-Hospital weiterbetrieben werden könne. Sollte das nicht möglich sein, müsse geklärt werden, wie die notärztliche Versorgung sichergestellt werden könne.

(djm)
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