Stadt Willich Puzzlestücke für den Frieden

Stadt Willich · Vor dem Hintergrund der Vielzahl von Unruhen und Kriege haben Angela Parkhof-Klein, Wesam Moshi und Michael Klein eine Friedensbewegung ins Leben gerufen. Die drei Willicher laden erstmalig zum interreligiösen Friedensgebet ein.

 Michael Klein (von links), Angela Parkhof-Klein und Wesam Moshi zeigen das Logo ihrer Friedensbewegung "I'm a piece of peace" - ein Puzzlestück, das die Erde aus der Perspektive des Weltalls zeigt.

Michael Klein (von links), Angela Parkhof-Klein und Wesam Moshi zeigen das Logo ihrer Friedensbewegung "I'm a piece of peace" - ein Puzzlestück, das die Erde aus der Perspektive des Weltalls zeigt.

Foto: Wolfgang Kaiser

Angela Parkhof-Klein, Wesam Moshi und Michael Klein haben derzeit alle Hände voll zu tun. Die drei Willicher stecken in den letzten Vorbereitungen für die erste öffentliche Aktion ihrer Friedensbewegung "I'm a piece of peace" - Ich bin ein Teil des Friedens. Mit einem interreligiösen Friedensgebet am kommenden Donnerstag möchten sie die Bürger auf ihre Friedensbewegung aufmerksam machen und für den Weltfrieden beten.

"Es brennt an so vielen Orten der Erde. Frieden kann man nicht delegieren. Man muss ihn selber leben und weitertragen, und genau das wollen wir tun", erklärt Parkhof-Klein. Den Stein ins Rollen brachte Moshi. Die vermehrt aufkommenden Unruhen und Kriege in der Welt ließen ihn Parkhof-Klein, die ehrenamtlich in der Emmaus-Kirchengemeinde tätig ist, mit der Frage kontaktieren, ob man nicht ein Gebet oder einen Gottesdienst gestalten könnte, um diese Zustände zu verdeutlichen und für den Frieden zu wirken.

Moshi weiß, wovon er spricht. Er flüchtete 2002 aus dem Irak, weil er dort aufgrund seiner Glaubensrichtung mit dem Tod bedroht wurde. Parkhof-Klein signalisierte sofort Interesse und kam nach einem Gespräch mit ihrem Sohn Michael auf die Idee, eine Friedensbewegung ins Leben zu rufen. "Wie ein Fluss mit einem ersten Tropfen Wasser beginnt, so wollen auch wir wachsen. Alles hat einmal klein angefangen", sieht die Willicherin positiv in die Zukunft. Die drei machten sich ans Werk und gingen als erstes auf die Suche nach einem Namen für ihre Bewegung. "Uns war es wichtig, positiv herüber zu kommen und etwas Aussagekräftiges zu haben, mit dem sich ein jeder identifizieren kann", bemerkt Moshi. Nach vielen Überlegungen waren sich die drei einig. "I'm a piece of peace" war geboren. Dazu kam ein Logo in Form eines Puzzlestückes, das die Erde aus der Perspektive des Alls zeigt. "Wir alle sind ein Puzzlestückchen für den Frieden, und gemeinsam können wir ein Ganzes, den Frieden, bilden", sagt Moshi.

Danach ging es an die Gestaltung eines Internetauftrittes. In mühevoller Kleinarbeit entstand ein Video, bei dem der Betrachter eindrucksvoll erleben kann, warum es wichtig ist, dass sich jeder für den Frieden einbringt. Der offizielle Startschuss der Gruppe war der 14. August. "An diesem Tag sind wir online gegangen", sagt Parkhof-Klein. 1417 Menschen haben sich das Video bereits angeschaut. Insgesamt verzeichnete die Seite schon knapp 5000 Klicks, und das nicht nur aus Deutschland. Aus den USA, Kanada, Australien, Neuseeland, dem Irak, Jordanien, den Emiraten, Schweden, Irland und der Schweiz erfolgten ebenso Klicks.

Nun möchte "I'm a piece of peace" die Bürger zu einer ersten öffentlichen Aktion einladen. Am 11. September um 19.30 Uhr beginnt im Forum der Willicher Robert-Schuman-Europaschule ein interreligiöses Friedensgebet. Die Gruppe hat extra einen neutralen Treffpunkt und keine Kirche gewählt, damit sich wirklich jede Glaubensrichtung angesprochen fühlt. Beim Friedensgebet werden Menschen unterschiedlicher Glaubensrichtungen ein Gebet sprechen. Dazu gibt es Songs und Videos sowie eine fünfminütige stille Zeit, in der jeder Teilnehmer für sich beten kann.

"I'm a piece of peace" plant zudem weitere Aktionen. So soll es am 20. September, 11 Uhr, einen Friedensgang von der Oberkasseler Brücke in Düsseldorf zum Burgplatz geben. "Den Weltfrieden können wir nicht morgen erreichen, aber man kann den Willen dazu haben. Frieden geht uns alle an", betont Parkhof-Klein.

(tref)
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