Stadt Willich Revision: Fußballtrainer bleibt in Haft

Stadt Willich · Im zweiten Verfahren wurde die Strafe von viereinhalb Jahren Haft bestätigt. Die Taten liegen viele Jahre zurück.

15 Monate ist es her, dass das Krefelder Landgericht einen Fußballtrainer wegen Kindesmissbrauchs zu viereinhalb Jahren Haft verurteilt hat. Jetzt wurde erneut verhandelt. Der Verteidiger des heute 35-Jährigen hatte Revision beantragt und damit zunächst Erfolg. Eine mildere Strafe gab es im zweiten Verfahren allerdings nicht. Eine andere Strafkammer setzte sich zwar mit juristischen Feinheiten auseinander - unter anderem damit, ob die Strafzumessung einzelner Taten rechtens ist. Dass der Mann schuldig ist, stand aber fest.

Einen Grund für ein milderes Urteil die Kammer trotz anderer Wertung nicht. Fraglich war unter anderem, ob es sich um 23 statt um 24 einzelne Taten handelte. Das änderte am Ergebnis nichts. Der Verteidiger stellte am Ende des Revisionsverfahrens keinen konkreten Antrag mehr. Die Staatsanwaltschaft forderte erneut viereinhalb Jahre Haft. Der Prozess gegen den wegen Kindesmissbrauchs angeklagten Fußballtrainer hatte im vergangnen Jahr für großes Aufsehen gesorgt. Der Mann war angeklagt, seine Vertrauensstellung ausgenutzt und sich an einem Jungen vergangen zu haben. Zeugen hatten auch von weiteren Annäherungen an andere Kinder gesprochen. Erst nach langem Leugnen hatte der heute 35-Jährige gestanden, sich dem Jungen über einen Zeitraum von fünf Jahren hinweg rund 20-mal sexuell genähert zu haben.

Das Krefelder Landgericht hatte ihn in erster Verhandlung nach mehreren Verhandlungstagen und der Anhörung des Opfers für schuldig befunden und zu vier Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt. Die Taten liegen schon lange zurück, wurden aber erst spät bekannt. Das Opfer, der Bruder der damaligen Freundin des Angeklagten, hatte erst als Erwachsener Anzeige erstattet. Der Fußballtrainer habe damals ein enges Vertrauensverhältnis zu dem damals achtjährigen Jungen aufgebaut und sich außerhalb des Trainings auch privat mit ihm getroffen. Übergriffe hatte es nach Angaben des Geschädigten unter anderem im Haus der Eltern des Angeklagten in Willich gegeben. Auch von Belästigungen in einer Turnhalle in Willich wurde berichtet. Erst nach dem Ende der Beziehung zu seiner Freundin hatte sich der Fußballtrainer dazu bekannt, homosexuell zu sein.

(bil)
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