Stadt Willich Rollrasen: Frisches Grün in den Stadien

Stadt Willich · Die Fußball-Fans atmen auf: Heute Abend beginnt die Rückrunde der Bundesliga. Das passende Grün für die Stadien kommt in vielen Fällen vom Niederrhein - von Rollrasen Peiffer aus Willich.

 Rollrasen vom Niederrhein gab es auch für das Jan Breydel-Stadion in Brügge.

Rollrasen vom Niederrhein gab es auch für das Jan Breydel-Stadion in Brügge.

Foto: RASEN PEIFFER

Heute abend um 20.30 Uhr beginnt es offiziell - das Fußballjahr 2018 in der Bundesliga. Das erste Rückrundenspiel bestreitet Bayer 04 Leverkusen, die zu Hause Rekordmeister Bayern München empfangen. Für das Schiefbahner Unternehmen Rollrasen Peiffer geht mit dem Anpfiff die erste Arbeitswoche des Jahres zu Ende - denn in der Winterpause herrscht in puncto Stadionrasen Hochbetrieb.

Das Unternehmen ist Europas erste Adresse für Fertigrasen und Rollrasen - und ein Spezialthema ist der Bereich des hochwertigen Stadionrasens für die großen Fußball-Arenen dieser Welt.

Schon vor der Winterpause hatte das Unternehmen etliche Projekte abgewickelt, so Arnd Peiffer - denn der Regen hat den Rasenflächen in der laufenden Saison so einiges abverlangt. So waren die Rasen-Experten etwa in den Stadien des 1. FC Köln, bei Borussia Mönchengladbach, in Leverkusen und in München tätig.

Allein vom 8. bis 11. Januar haben die Mitarbeiter drei Projekte betreut: In der Esprit-Arena in Düsseldorf wurde ein neuer Rasen verlegt - eine Arbeit, die der Tatsache geschuldet ist, dass das Stadion eher eng und dunkel ist, so Peiffer: "Dadurch leidet die Rasen-Qualität". Das zweite Projekt wurde im belgischen Brügge im Jan Breydel-Stadion umgesetzt. In beiden Fällen kam der Rasen von den Anbauflächen im Kreis Viersen.

Drittes Projekt war Dresden, "dort findet immer an Heiligabend ein Konzert statt, durch das der Rasen in Mitleidenschaft gezogen wird", so Peiffer. Den Rasen für diesen Austausch bezieht das Unternehmen nicht vom Niederrhein, sondern es hat auch Anbauflächen in der Nähe von Schwerin. Somit reduzieren sich die Transportmühen erheblich.

Der Vorteil von Rollrasen in den Stadien: Dank der heutigen Technik sind die Rollen - eine Rasen-Rolle wiegt etwa 1000 Kilo - rutschsicher und sofort bespielbar. Das muss angesichts der engen Spielpläne gewährleistet sein. "Ein Anwachsen des Rasens würde bis April dauern", so Arnd Peiffer, der die dritte Generation in der Unternehmensleitung bildet.

Rollrasen hat sich in Deutschland Mitte der 80er Jahre etabliert und das Unternehmen hat seine Produktion immer professioneller aufgestellt. Arnold Peiffer hatte das Thema im Unternehmen immer weiter vorangetrieben, die notwendigen Maschinen in den USA beschafft oder Kooperationen mit Rasen-Saatgutbetrieben geschlossen, um verschiedene Mischungen zu entwickeln, denn je nach Lage und Nutzung ist anderes Saatgut notwendig, damit der Rasen gut wächst.

Heute gibt es den "Peiffer Classic", der ausreichend Licht braucht und für den Privatgarten mit Kinderspielflächen genutzt wird. Der "Peiffer Shadow plus" besteht aus Sorten, die auf beschatteten Privatrasen gut wachsen, den "Peiffer Premium" als "Alleskönner für den Privatgarten", so Arnd Peiffer. Dazu gibt es den "Peiffer Sports", der in den Fußballstadien weltweit verlegt wird oder den "Peiffer Greens", ein sehr dichter und kurz geschnittener Rasen für die Zielgrüns auf Golfplätzen. Als günstige Rollrasen-Variante gibt es noch den "Peiffer Country", der kleine Fehler haben kann.

Basis der Arbeit ist die sukzessive Abfolge der Aussaat auf den Flächen von März bis Oktober, damit dann im Folgejahr über einen langen Zeitraum schälfertiger Rasen auf den Flächen steht.

Stellt sich natürlich die Frage, wie sich das Fußball-WM-Jahr 2018 für das Unternehmen in Schiefbahn Niederheide auswirkt - das lässt sich im Moment noch nicht absehen. "Wir haben Rasen in das Stadion nach St. Petersburg geliefert. Aktuell gibt es noch eine Anfrage für ein anderes WM-Stadion in Russland, aber es ist noch unklar, ob es sich realisieren lässt", so Arnd Peiffer. Ein Grund sind die deutlich umfangreicheren Zoll-Formalitäten, die für Projekte außerhalb der EU notwendig sind.

(djm)
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