Stadt Willich Schlossfestspiele: Ziemlich beste Zahlen

Stadt Willich · Mit 23.864 Zuschauern haben die Schlossfestspiele Neersen deutlich mehr zugelegt. Die Gesamtauslastung liegt bei 83 Prozent. Der Festspielverein hat bereits jetzt den Vertrag von Intendant Jan Bodinus bis 2020 verlängert.

 Legen beste Zahlen vor (v.li.): Christine Csar, Bernd-Dieter Röhrscheid, Intendant Jan Bodinus, Geschäftsführerin Doris Thiel, Beigeordnete Brigitte Schwerdtfeger, Bess Dreyer und Vorsitzende Sabine Mroch.

Legen beste Zahlen vor (v.li.): Christine Csar, Bernd-Dieter Röhrscheid, Intendant Jan Bodinus, Geschäftsführerin Doris Thiel, Beigeordnete Brigitte Schwerdtfeger, Bess Dreyer und Vorsitzende Sabine Mroch.

Foto: WOLFGANG KAISER

Dass die Schlossfestspiele die 23.000-Besucher-Marke überspringen werden, war in der vergangenen Woche bereits abzusehen. Als gestern gute bis beste Zahlen vorgelegt wurden, überraschte am meisten, dass die zweite Premiere "Die Feuerzangenbowle" die erste Produktion "Ziemlich beste Freunde" überholt hat: Mit durchschnittlich 494 Besuchern bei allen Vorstellungen ist die "Feuerzangenbowle" das am besten besuchte Stück aller Neersener Schlossfestspiele, gefolgt von den "Ziemlich besten Freunden" mit 469 und noch vor "Pater Brown" mit 463 Zuschauern in der Spielzeit 2015. Damit haben drei Bodinus-Inszenierungen "Die lustigen Weiber von Windsor" mit 462 Zuschauern überrundet. Auf Platz fünf folgt die "Pension Schöller" mit 457 Zuschauern je Vorstellung, auch im Jahr 2015 gespielt.

So ist es kein Wunder, dass Vorsitzende Sabine Mroch von einer "fantastisch gut gelaufenen Spielzeit" spricht und Intendant Jan Bodinus die Festspiele 2016 eine "Rekordspielzeit" nennt. Die Verantwortlichen machten sich im Mai/Juni angesichts der Regengüsse in dieser Zeit Gedanken, Bühne und Tribüne mit Überdächern zu schützen. Doch die Pläne wurden fallengelassen. Der Denkmalschutz für das Schloss Neersen lässt kaum Spielraum, außerdem wehrte sich Ausstatterin Silke von Patay vehement gegen ein Dach über der Bühne. So verlöre man die dritte Dimension und hätte bloß noch eine Guckkastenbühne. Und das Prasseln des Regens auf einem Überdach oder Zeltfolie könnte schnell das Geschehen auf der Bühne übertönen, gab Produktionsassistentin Christine Csar zu bedenken. Sabine Mroch gewann dem Zittern, ob es regnet oder nicht, sogar noch Nervenkitzel ab. Nur in sechs Vorstellungen hat es lästig geregnet, keine einzige musste abgebrochen werden. Der Festspielverein bedankte sich nach der letzten Vorstellung bei Intendant und dem ganzen Ensemble für diese außergewöhnliche Spielzeit - und verdoppelte die Vertragsdauer für Bodinus auf sechs Jahre. Umgekehrt bedankte sich Jan Bodinus bei der Stadt für die unkomplizierte Unterstützung. Das hörte Bürgermeister Josef Heyes gern, der ebenfalls das gute Miteinander lobte - schließlich liefen Proben und Vorbereitungen bei laufendem Geschäftsbetrieb der Verwaltung im Schloss. Heyes hätte gern gesehen, wenn es noch ein paar weitere "Feuerzangenbowle"-Vorstellungen gegeben hätte. Aber das ging leider nicht mehr, bedauerte der Intendant.

Aber auch so konnte Geschäftsführerin Doris Thiel schon "Traumzahlen" präsentieren: Mit 23.864 Zuschauern wurde eine Gesamtauslastung von 83,12 Prozent erzielt. Die "Feuerzangenbowle" erreichte eine Auslastung von 98,75 Prozent, die "Ziemlich beste Freunde" auch sehr gute 93,76 Prozent. Das Kinderstück "Der gestiefelte Kater" liegt mit 77 Prozent deutlich dahinter, hat aber gegenüber dem Kinderstück von 2015 "In 80 Tagen um die Welt" schon acht Prozentpunkte zugelegt. Alle Auslastungszahlen können zufriedenstellen: Außenbühne 82,33 Prozent, Sondervorstellungen 99,51 Prozent, Studio/Ratssaal 82,49 Prozent. Das Puppentheater mit 103 Prozent (bei Gruppen können mehr Kinder untergebracht werden) und auch das Improtheater mit 85 Prozent tragen zum guten Gesamtergebnis bei. Zu den Einnahmen und Ausgaben konnte Doris Thiel gestern noch nichts sagen, weil die Endabrechnung erst am 30. September vorliegen wird.

Vorsitzende Sabine Mroch räumte noch mit einem Missverständnis auf. Wer in den acht Wochen Festspielzeit eine Festspiel-Fahne auf seinem Grundstück hisst, gehört nicht einem privilegierten Club an. Jeder Willicher könne so eine Fahne an seinem privaten Fahnenmast aufziehen. Je mehr, desto lieber - weil das eine gute Werbung fürs Festival sei. Als Dankeschön gibt es einen Gutschein für eine Vorstellung.

(RP)
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