Stadt Willich Schulen in Intervallen reinigen

Stadt Willich · Der Willicher Haupt- und Finanzausschuss entschied sich jetzt für ein neues Reinigungskonzept an den Schulen. Das sieht geänderte Intervalle vor: Statt wie bisher fünfmal wird nur noch dreimal in der Woche sauber gemacht.

Im Ergebnis spart die Stadt noch einmal rund 100 000 Euro an Reinigungskosten für die Schulen ein, rechnete der CDU-Fraktionsvorsitzende Dr. Siegfried Kirsch im Haupt- und Finanzausschuss vor. Dieser genehmigte am Mittwochabend auf Antrag der CDU ein neues Reinigungskonzept für die Schulen. Die Partei hatte argumentiert, dass der Bericht der Gemeindeprüfungsanstalt (GPA) aus dem Jahr 2008 zeige, dass sich Willich einen "überdurchschnittlich hohen Reinigungsstandard" für die städtischen Gebäude leiste. Angesichts der schlechten Haushaltssituation solle daher geprüft werden, ob eine Intervall-Reinigung der Klassen- und Fachräume möglich sei.

Für die Ausschusssitzung hatte die Verwaltung drei Varianten erarbeitet. Die Kernideen: Zum einen wäre es möglich, die Reinigungshäufigkeit in den Klassen- und Fachräumen der Schulen von fünf Mal auf drei Mal wöchentlich zu reduzieren – also eine Intervall-Reinigung einzuführen. Eine andere Möglichkeit wäre eine veränderte Ausschreibung: Bisher verlangt die Stadt den Nachweis, dass die Reinigungsunternehmen ihre Mitarbeiter tarifkonform bezahlen, sie sozialversicherungspflichtig beschäftigt sind und dass die Leistung pro Stunde realistisch sein soll. Die Verwaltung lehne es ab, diese Bedingungen zu lockern, denn das würde dazu führen, dass sich zuverlässige Firmen nicht mehr an der Ausschreibung beteiligen und das Angebotsniveau schlechter werde.

Als dritte Variante gab es für die Stadt die "ergebnisorientierte Reinigung": Dabei werden die Reinigungsstandards ausgeschrieben – etwa "Der Fußboden soll frei von Abfall sein". Wie das erreicht wird, wäre dann Sache der Reinigungsfirmen. Auch sei zu erwarten, dass der tief sitzende Schmutz mit den hauptsächlichen Krankheitserregern nicht beseitigt werde. Daher riet die Verwaltung auch von diesem Konzept ab.

Für die CDU sei von Beginn an klar gewesen, dass nur die Variante "Intervall-Reinigung" in Frage komme, so Fraktionschef Kirsch. Hans-Joachim Donath (FDP) merkte an, dass es nicht nur um die Schulen gehe, was denn beispielsweise mit der Reinigung der Verwaltungsgebäude sei. Diese würden von städtischen Mitarbeitern gereinigt und es gebe bereits eine Zweitagesregelung, so Erich Paul vom Geschäftsbereich Zentrale Dienstleistungen.

Für die SPD gab Fraktionsvorsitzender Bernd-Dieter Röhrscheid zu bedenken, dass die Sauberkeit ein Kriterium für das Erscheinungsbild der Schulen sei. Die Reinigung könne so gestaltet werden, dass das Erscheinungsbild nicht gravierend beeinträchtigt werde, erwiderte Paul. Sabine Mroch (CDU), Lehrerin am Berufskolleg in Willich, berichtete, dass dort nur noch in Intervallen gereinigt werde. Das habe dazu geführt, dass Schüler und Lehrer mehr auf Sauberkeit achten.

(RP)
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