Stadt Willich Schweigeminute für französische Opfer beim Neujahrsempfang

Stadt Willich · SPD-Parteivorsitzender Winkels schlug vor, das Kreisarchiv nach einem Auszug aus der Kempener Burg ins frühere Willicher Wasserwerk zu verlegen.

 Im Gründerzentrum im ehemaligen Stahlwerk Becker stießrn die Willicher Sozialdemokraten mit ihren Gästen auf das neue Jahr an.

Im Gründerzentrum im ehemaligen Stahlwerk Becker stießrn die Willicher Sozialdemokraten mit ihren Gästen auf das neue Jahr an.

Foto: Achim Hüskes

Dem SPD-Parteivorsitzenden Dietmar Winkels fiel eine unbefangene Begrüßung der Gäste beim Neujahrsempfang seiner Partei schwer: Er stehe unter dem Eindruck der Bilder aus Frankreich, so Winkels: Kurz vor Beginn des Empfangs am Freitagabend waren Berichte von der Beendigung der Geiselnahmen und über die Todesopfer bekannt geworden. Winkels bat daher die Gäste zu Beginn um eine Schweigeminute.

Danach ging er erst auf die Geschichte des Ortes ein, in dem der Empfang stattfand - die erfolgreiche Umwandlung der früheren britischen Kaserne in einen anspruchsvollen Industriepark. Dass es hier ein Gründerzentrum gebe, sei auch ein Verdienst der SPD, so Winkels. Er begrüßte dann ausdrücklich die Vertreter aller sozialen Organisationen, aller Parteien und aller Glaubensgemeinschaften.

In Erinnerung an seine Rede beim Neujahrsempfang 2014 und seinem Blick in die Glaskugel meinte er, dass die erwarteten Zahlen bei der Kommunalwahl "etwas zu hochgegriffen waren, aber es hat funktioniert". Für die Zukunft entwickelte er die Idee, dass der CDU-Landratskandidat Dr. Andreas Coenen das Kreisarchiv aus Kempen in das leerstehende frühere Wasserwerk umsiedeln könne. Sein Rückblick auf 2014 mit den Kriegen weltweit und der Ebola-Seuche in Afrika fiel nicht gut aus: "Man hat den Eindruck die ganze Welt spielt verrückt ... aber das ist kein Spiel, sondern Wahrheit", so Winkels. Dennoch sah er für Willich eine positive Situation: dass es gelungen sei, für 2015 einen positiven Haushalt zu verabschieden.

Der stellvertretende Bürgermeister Markus Gather lobte in seiner Rede die Bereitschaft der Willicher, die jetzt im Katharinen-Hospital untergebrachten Flüchtlinge zu unterstützen. Hart war seine Abrechnung mit den Augustinern, denen er in punkto Krankenhaus "unbegrenzten Kapitalismus" vorwarf: "Wenn sich die Augustiner nicht im rechten Licht dargestellt fühlen, können sie das demnächst unter Beweis stellen", sagte er und hoffte, dass es künftig zu einem besseren Dialog kommen werde.

Gather kritisierte die latente Ausländer-Feindlichkeit mancher Deutschen, denen er eine "Ich bin nicht rechts, aber..."-Mentalität vorwarf. Er forderte ein entschiedenes Vorgehen gegen die Pegida - unter Beifall aller Gäste. Außerdem kritisierte er polemische Äußerungen im Internet: Er forderte den Wandel der Einstellung zu einem "Was können wir verbessern in Willich?" Zu den den versammelten Ehrenamtlern meinte er: "Sie sind der Kontrapunkt zu jenem Kapitalismus, den ich zu Beginn erwähnt habe!" Weitere Redner des Empfangs waren SPD-Fraktionschef Bernd-Dieter Röhrscheid und der SPD-Bundestagsabgeordnete Udo Schiefner.

(djm)
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