Stadt Willich Sibylle Weckes wird 109 Jahre alt

Stadt Willich · Es gibt Menschen, die wirken auch im hohen Alter noch nicht alt. Eine solche Altersjubilarin ist die gebürtige Düsseldorferin Sibylle Weckes, geborene Prinz, die am heutigen Dienstag bei sehr guter Gesundheit und ebenso geistig überaus rege ihr 109. Lebensjahr vollendet und gestern mit ihrer Verwandtschaft und Bekannten ihren wahrlich nicht alltäglichen Geburtstag im Schiefbahner Hubertusstift feiern konnte.

Zu Gast war ferner Bürgermeister Josef Heyes. Die Altersjubilarin gehört mit ihren 109 Lebensjahren zu den ältesten Einwohnern im Kreis Viersen. Ihre geistige Fitness ist bemerkenswert. Ihre Enkelin Elizabeth Weckes kann sich nicht erinnern, dass ihre Großmutter einmal schwer erkrankt gewesen sei. Gelitten hat in den letzten Jahren etwas ihr Augenlicht. Wenn es ihr einmal nicht so ganz gut ging, dann hat ihr stets "en joot Köppken Kaffee" geholfen.

Sibylle Weckes ist ein "Düsseldorfer Mädchen", und das hört man heute nach 109 Jahren noch, wenn sie munter drauf los plaudert. Sie kann ihre Heimstadt nicht leugnen, in der sie 29 Jahre gelebt hat. Sie hat, was früher nicht selbstverständlich war, die Handelsschule besucht und dort die Mittlere Reife gemacht. Mit acht Geschwistern ist sie in der Landeshauptstadt aufgewachsen. 30 Jahre lang hat sie bei der Post gearbeitet. Beim Blick zurück in ihre Kindheit betont sie mit Nachdruck, dass sie als Kind sich stets "ohne Seife, nur mit Wasser" gewaschen habe.

Im Jahr 1935 hat sie ihren Ehemann Josef geheiratet, der jedoch nach elf Jahren bereits starb. Aus der Ehe gingen zwei Söhne hervor. Einer der beiden Söhne lebt noch. Mit der Heirat kam sie auch nach Alt-Willich, wo sie bis zum fast biblischen Alter von 106 Jahren gelebt hat. Seit drei Jahren verbringt sie ihren Lebensabend im Hubertusstift.

Die Großfamilie wuchs um Schwiegertöchter, fünf Enkel und drei Urenkel. Sie hat früher viel gestrickt, gehäkelt, gewebt und gesponnen. Sie ergänzt: "Spinnen tu ich heute noch."

Auf die Frage, ob es früher schöner, als heute war, meint sie: "Überall wird gefuscht, gestern wie heute." Und sie ergänzt: "Heute jönnt der eine dem anderen nix." Sie freut sich, dass "jedes Jahr der Bürgermeister kommt". Zum 109. Geburtstag gab es eine Große Torte mit der Zahl 109 drauf. Einige ihrer Geschwister, die allesamt verstorben sind, sind auch über 90 Jahre alt geworden. Dass sie einmal 109 Jahre alt werden würde, hätte sie "nie gedacht".

(mab)
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