Stadt Willich Sommerreifen: Jetzt kommt der Ansturm

Stadt Willich · Die Händler stehen in den Startlöchern: Die Saison der Winterreifen ist vorbei. Jetzt werden wieder die Sommerreifen aufgezogen. Von Allwetterreifen raten die Fachleute übereinstimmend ab.

 Joachim Witte vom Reifenhandel Scholl in St. Tönis erwartet jetzt den großen Ansturm. Die Werkstätten sind darauf vorbereitet. Die meisten Autofahrer lassen im April die Sommerreifen aufziehen.

Joachim Witte vom Reifenhandel Scholl in St. Tönis erwartet jetzt den großen Ansturm. Die Werkstätten sind darauf vorbereitet. Die meisten Autofahrer lassen im April die Sommerreifen aufziehen.

Foto: WOLFGANG KAISER

"Die Autofahrer können kommen, wir sind gerüstet", sagte gestern Joachim Witte, der gemeinsam mit Andreas Nellessen den Reifenhandel Scholl an der Benrader Straße in St. Tönis führt. Wie in jedem Jahr steht die Umrüstung von Winter- auf Sommerreifen an. Begonnen hat es damit kurz vor den Osterferien. Und die Schrauber in den Werkstätten oder Spezialfirmen rechnen damit, dass es jetzt so richtig losgeht. Die RP hat sich mal umgehört.

Bei den "Profil-Profis" an der St. Töniser Straße in Alt-Willich oder beim St. Töniser Reifenhandel Scholl ist man auf den Run der nächsten Tage vorbereitet. "Wir erwarten den richtigen Ansturm ab der nächsten Woche", sagt Joachim Witte. "Zu Spitzenzeiten haben wir im vergangenen Jahr rund hundert Reifensätze in etwa zehn Stunden geschafft", erzählt Witte weiter. Dort zahlt man für den einfachen Wechsel pro Rad 4,50 Euro. Wenn der Sommerreifen auf neue Felgen gezogen und ausgewuchtet wird, muss man etwa 50 Euro hinblättern. Witte empfiehlt für die Lagerung der Winterreifen zuhause: einen trockenen und sauberen Platz. Das Einlagern in seinem Reifenhandel kostet für die Saison sieben Euro pro Rad.

Gerade fährt eine 50-Jährige auf die Betriebsstätte des Tendyck-Autohauses an der Hülser Straße 69 in Kempen. Etwa 20 Minuten später ist die Arbeit getan. Sie hat die Winterreifen gleich zum Einlagern da gelassen. "Kein Problem", sagt Richard Tendyck. Der 57-jährige Innungs-Obermeister der KFZ-Innung, der auch in Nettetal und Dormagen weitere Unternehmen hat, weist auf sein "Reifen-Hotel" in Nettetal hin, in dem bis zu 1200 Reifensätze sicher aufbewahrt werden können. Je nach Größe der Reifen koste die Einlagerung zwischen 19 und 29 Euro. "Dies ist auf jeden Fall zu empfehlen, wenn man zu Hause keinen Platz dafür hat oder vermeiden will, dass jedes Mal eine neue Hose fällig wird, wenn der schmutzige Alt-Reifen aus dem Keller in den Wagen transportiert werden muss", sagt lächelnd der Obermeister. Bei Tendyck kostet der einfache Umtausch komplett 20 Euro. Müssen auch die Reifen auf neue Felgen gezogen werden, zahlt man dafür mit Reinigung und Auswuchtung ab 55 Euro. Bei Reifen Klopsch zahlt man für den einfachen Reifenwechsel 15 Euro, für die Ummontage ab 40 Euro. Und bei Klopsch gibt es auch ein Komplett-Paket: einfacher Radwechsel, Auswuchten und Einlagern für 49,98 Euro.

Viele kommen erst gar nicht zu den Werkstätten, denn sie fahren das ganze Jahr hindurch Allwetterreifen. Richard Tendyck, Ralf Klopsch als auch Joachim Witte halten von diesen Jahresreifen nicht allzu viel. Tendyck: "Dies kann nur ein Kompromiss sein und ist nur zu empfehlen, wenn im Jahr nicht viel damit gefahren wird, so so etwa 5000 Kilometer." "Das ist weder Fisch noch Fleisch", weist ebenfalls Ralf Klopsch darauf hin, dass der Jahresreifen natürlich schneller verschleiße, somit einen höheren Rollwiderstand und damit verbunden einen höheren Benzinverbrauch verursache.

ADAC und Stiftung Warentest hatten auch im vergangenen Jahr vier Ganzjahresreifen getestet und waren zu dem Schluss gekommen, dass die Allwetterpneus in der auch für die Mittelklasseautos üblichen Größe wie 195/65 R15T kein Kompromiss zu den reinen Winterreifen seien und eine zu große Gefahr insbesondere für die Verkehrssicherheit der Fahrer darstellen.

Viel teuer wird ein Radwechsel für die Autofahrer, die im November des vergangenen Jahres einen Neuwagen mit Winterreifen gekauft hatten und jetzt wechseln müssen. Ab diesem Zeitpunkt mussten nämlich die Reifen mit Sensoren und einem speziellen Reifendruckkontrollsystem ausgestattet sein. Dieses System müssen jetzt auch die neuen Sommerreifen haben. Joachim Witte: "Zusätzlich zu den normalen Preisen kommen dann noch je nach Fabrikat und Größe der Reifen zwischen 70 und hundert Euro pro Rad dazu."

(wsc)
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