Stadt Willich Sportvereine werben um Nachwuchs

Stadt Willich · Der Kreissportbund kooperiert mit Grundschulen, um Kinder zu sportlicher Betätigung zu bewegen. Dabei sind auch zahlreiche Sportvereine im Boot, die kindgerechte Angebote machen.

"Eigentlich bin ich ja der Bürgermeister, weil ich immer so viel rede, sagt jedenfalls meine Lehrerin", meint der siebenjährige Paul, Schüler der Klasse 1b der Schiefbahner Hubertus-Grundschule. Für den Erstklässler, der gerade am Nachmittag mit zehn anderen seiner Mitschüler in der Bewegungsgruppe "Spiel, Spaß, Spannung" mitmacht, kommt es aber weniger auf die Stimme als auf die Puste an. Ihm gefällt das wöchentliche Angebot, für das in Kooperation mit dem Kreissportbund (KSB) die Sportvereine sorgen. Und dieses will der Dachverband jetzt im offenen Ganztag weiter ausbauen.

Thomas Rips, Judo-Abteilungsleiter des DJK/VfL Willich, hat mit der Bewegungsstunde begonnen. Die Kinder machen in der kleinen Turnhalle direkt neben der Hubertusschule eifrig mit. Geschicklichkeit und etwas Ausdauer sind bei den Spielen und lustigen Staffeln gefragt. "Wir machen schon seit dem ersten Schuljahr mit, und es macht uns immer noch viel Spaß", sagen die Achtjährigen Susanna und Johannes, die jetzt in der "Elefantenklasse", der 3b, sind. Noch länger ist Übungsleiter Thomas Rips dabei, der außerdem vier weitere Gruppen an anderen Grundschulen in Willich betreut.

Zu der Bewegungsstunde sind diesmal zahlreiche "Zaungäste" gekommen - unter anderem neben Schulrat Dr. Thomas Mohr KSB-Geschäftsführerin Klaudia Schleuter, die Leiterin der Hubertusschule, Martina Ebert, und Willichs Beigeordnete Brigitte Schwerdtfeger. "Dies war eine gute Entscheidung und genau richtig", erinnerte Brigitte Schwerdtfeger daran, dass die Stadt Willich bereits 2014 mit dem KSB einen Generalvertrag geschlossen hat, für den Ganztagsbetrieb sportliche Angebote zu machen. "Diese werden auch bei uns sehr gut angenommen, ich kann mir sogar eine Ausweitung vorstellen", kommentiert Schulleiterin Martina Ebert.

Durch zusätzliche Angebote erhofft sich der KSB, dass die Kinder mehr Spaß an der Bewegung bekommen und sich dann vielleicht einem Sportverein anschließen - gerade in Zeiten, in denen es immer schwieriger wird, junge Menschen für den Sport zu begeistern.

KSB-Geschäftsführerin Klaudia Schleuter fasst die derzeitige Situation zusammen: Derzeit gibt es in Willich, in Grefrath und in Elmpt an zwölf Grundschulen Kooperationen mit 15 Sportvereinen. Insgesamt werden im Schuljahr 2016/17 wöchentlich 59 Bewegungs- und Sportangebote von 26 Übungsleitern gemacht. In Willich sind übrigens alle neun Grundschulen dabei. Dennoch könnten es insgesamt mehr sein. Andere Städte organisieren dies durch ihre Verwaltungen oder Stadtsportverbände selbst. Allerdings bietet der KSB allen seine Hilfestellungen an, arbeitet unter anderem eng mit dem Stadtsportverband Nettetal zusammen.

Im Sport steckt Bildung: Zu diesem Thema lädt der KSB Vertreter aus Sport, Politik, Bildung und Erziehung zu einer Diskussionsrunde am Mittwoch, 1. Februar, ab 17 Uhr, ins Forum des Viersener Kreishauses ein. Die Teilnahme ist kostenlos. Dabei werden unter anderem Projekte vorgestellt, wie Kindergärten (so gibt es mittlerweile im Kreis 28 anerkannte Bewegungskindergärten) oder Schulen mehr für eine Bewegung des Nachwuchses tun können. Dabei gibt es auch eine Podiumsrunde mit Landrat Coenen, KSB-Mitarbeitern, Schulrat, Politikern, Vereinsvertretern und mit Ruder-Olympiasieger Ansgar Wesseling. Anmeldungen sind noch unter www.ksb-viersen.de oder Tel. 02162 391741 möglich.

(wsc)
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