Stadt Willich

Im St. Töniser Rathaus darf nicht mehr gefeiert werden. Deswegen erstürmen die Möhnen nicht mehr das Rathaus, sondern bringt der Bürgermeister alt Altweiber den Schlüssel selber mit. Den wollte er gestern aber nicht wie im Vorjahr freiwillig abgeben, sondern sich wehren. So stellte Kinderkarnevalsprinzessin Samantha I. den Bürgermeister vor die Wahl, entweder den Schlüssel sofort herauszurücken oder mit der Kindergarde zu tanzen. Thomas Goßen ließ sich nicht zweimal bitten und reihte sich zum Gaudi der Zuschauer im Zelt an der Willicher Straße in die Reihe der Garde ein - und versuchte, deren Schritte und Drehungen mitzumachen. Samantha I. belohnte soviel närrischen Einsatz mit Unmengen von Konfetti. Aber den Schlüssel hatte sie immer noch nicht. So musste Bürgermeister Goßen zwischen Freiheit und Festsetzen wählen. Mit einem Kniefall vor der Kinderprinzessin wurde er dann unter dem Beifall der Umstehenden den übergroßen Rathausschlüssel los - und blieb trotzdem noch. "Wir sehen uns am Sonntag wieder", sagte er in Richtung Prinzessin und TKK und wünschte Samantha einen tollen Tulpensonntag, den sie nie vergessen werde. Das war eine Musikeinlage der Prinzengarde wert, und die Kinderprinzessin konnte gar nicht genug Konfettiregen haben - eine gute Übung für das Kamelle-Werfen am Sonntag.

Das Karnevalskomitee (TKK) hatte im Vorverkauf 300 Karten für die Altweiberparty im Festzelt abgesetzt, viele Altweiber-Feierlustige werden dann später, weit nach dem offiziellen Teil ins Zelt zum Tanzen gekommen sein. Samantha I. hatte bereits am Vormittag mehrere Kindergärten und ihre Schule, die Sekundarschule, besucht. Das TKK hatte tagsüber seine Sponsoren und ein Altenheim aufgesucht.

(hb)
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