Stadt Willich
Auch die heftigen Windböen konnten Bürgermeister Thomas Goßen nicht daran hindern, pünktlich um 18 Uhr im Zelt auf dem Parkplatz Willicher Straße zu erscheinen. Doch so ganz leicht ließ er sich wenig später dann nicht überreden, die Rathaus-Schlüssel herauszurücken. Im gut besuchten Zelt herrschte ausgelassenes Treiben. Prinzessin Jil I. mit ihrer Ministerin Florentina und Adjutant Kevin zog samt ihrer Garde vom Jugendkarnevalsverein 1978 rot-weiß zur Polonaise durch das Zelt und fing dabei schon mal den Bürgermeister ein. Und auch der Fanfarenzug der Prinzengarde mit Funkenmariechen Saskia tat sein Bestes, um den Bürgermeister umzustimmen. Doch der hielt seine Schlüssel eisern fest. Ob Goßens Vorschlag, der Fanfarenzug solle vor jeder Ratssitzung spielen - das würde sicherlich die Stimmung heben - auf Gegenliebe stieß, ging im Trubel der Altweiber-Party im Zelt unter.
Doch in diesem Jahr heißt ja das Sessions-Motto "Hallo Männer, seid nicht sauer, dieses Jahr ist Frauenpower." Und so mussten die Prinzessinnen ihr Glück versuchen - da schmolz der Widerstand schnell. Zuerst drohte Kinderprinzessin Jil, der Bürgermeister müsse die ganze Nacht tanzen und singen. Dann sang sie den Höhner-Song "Steh auf, mach laut!" und der Refrain "Mach richtig Lärm" schreckte den Bürgermeister vielleicht doch. Thomas Goßen war übrigens krawattenlos im schwarzen Rolli erschienen. Das Zerren am Schlüssel machte dem Bürgermeister Spaß, und schwups, war der erste Schlüssel weg. Aber Goßen verfügt ja in Tönisvorst über mehrere Rathäuser. Und so ging natürlich auch Prinzessin Nicole II. nicht leer aus und eroberte die Gewalt über das Rathaus. Die Karnevalisten haben die Macht über die Stadt übernommen - so schallte es durch das Zelt und die Begeisterung war groß. Artig wurde dem Bürgermeister versprochen, die Schlüssel am Aschermittwoch wieder zurück zu geben.
