Stadt Willich

"Volkstrauertag", so formuliert es Michael Steeg vom Tönisvorster Städtepartnerschaftskomitee, bedeute, dass ein Volk trauere. "Wir trauern um Verluste und um Werte", sagt der 56-Jährige, der in diesem Jahr die Rede zum Gedenken an die Opfer der beiden Weltkriege auf dem Ehrenfriedhof in St. Tönis hält.

 Auf dem Ehrenfriedhof in St. Tönis gedachten die Tönisvorster gestern der Opfer von Krieg und Terror. Die Gedenkansprache hielt Michael Steeg vom Städtepartnerschaftskomitee.

Auf dem Ehrenfriedhof in St. Tönis gedachten die Tönisvorster gestern der Opfer von Krieg und Terror. Die Gedenkansprache hielt Michael Steeg vom Städtepartnerschaftskomitee.

Foto: Kaiser

Jedes Jahr kommen die Stadtspitze, die Freiwilligen Feuerwehren, das Deutsche Rote Kreuz, die Kolpingfamilie, die Bruderschaften und der Männergesangverein "Cäcilia" am Volkstrauertag zusammen, um der Toten zu gedenken und, um zur Versöhnung, zur Verständigung und zum Frieden aufzurufen. Umgeben sind sie dabei von den steinernen Kreuzen, die an die Gefallen aus Tönisvorst erinnern. Manche von ihnen, wie Hans Hoff aus St. Tönis, sind gerade mal 15 Jahre alt geworden.

Trauern bedeute, dass man Verluste verarbeiten könne, sagte Michael Steeg, vergessen seien sie deshalb nicht. Und Steeg schlug einen Bogen in die Gegenwart, als er sagte: "Der Volkstrauertag soll uns auch ermahnen, in der heutigen Zeit gemeinsam und einzeln gegen Krieg, Terror, Gewalt und Vorurteile anzugehen, um das Miteinander zu stärken und für Frieden und Freiheit einzutreten. Wir müssen uns die Sinnlosigkeit und die Menschenverachtung von Krieg und Fremdenfeindlichkeit immer wieder vor Augen führen."

Steeg rief dazu auf, auch der Menschen zu gedenken, die in den vergangenen Wochen, Monaten und Jahren auf der Flucht vor Krieg, Diktatur und totalitären Ideologien gestorben sind und sich derer anzunehmen, die auf der Suche nach Frieden nach Deutschland gekommen sind. "Unsere Vorfahren waren selbst einmal Flüchtlinge oder nach Ende der Kriege auf Hilfe anderer angewiesen, waren froh Unterkunft und Nahrung zu erhalten. Das sollten wir uns immer wieder klarmachen."

(WS03)
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