Tote Igel in Willich Tierquäler: Spaziergänger kann Igel befreien

Willich · Ein Spaziergänger hat in Willich vermutlich einen 14. Igel vor dem Tod bewahren können: Der Mann fand das Tier am Freitagmorgen lebend in einer Mülltonne und befreite es. Die Ermittlungen der Polizei nach den Tierquälern, die bereits 13 Igel angezündet haben, laufen weiter.

Tierquälerei: Fälle in NRW
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Fälle von Tierquälerei in NRW

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Foto: Theo Titz

Der Hund des Spaziergängers hatte sein Herrchen am Freitag gegen 7 Uhr zu einer Mülltonne gelotst, die hinter der Grundschule Wekeln in einer Grünanlage stand. Hier fand der Willicher den Igel, der im Kreis am Boden des Mülleimers herumlief. Der Finder und weitere hinzugekommene Hundehalter befreiten das arme Tier und entließen es - laut Angaben der Polizei ohne Verletzungen - in die Freiheit. Da der Finder sich sofort bei der Polizei gemeldet und seine Beobachtung mitgeteilt hatte, konnten die Beamten am Fundort den Inhalt des Mülleimers sicherstellen. Sie hoffen auf weitere Spuren, die zur Erfassung des Täters führen können.

An diesem Tatort hatte die Polizei zuvor bereits mehrere tote Igel gefunden. Die Mülltonne steht nicht auf dem Grünstreifen, sondern ist eigentlich auf dem daran vorbeiführenden Weg an der Weggabelung aufgestellt. Weder in dem Papierkorb noch in dem darin befindlichen Müll gab es bisher Anzeichen für eine versuchte Inbrandsetzung. Jedoch hatte der Igel eine leere Zigarettenschachtel über den Kopf gestülpt.

Polizei bittet um Hinweise

Fakt ist, dass es für Igel nicht möglich ist, selbstständig in die Mülltonnen zu kriechen, in denen sie gefunden wurden. Ob es sich bei dem aktuellen Fall um denselben Täter handelt, der für die 13 Igeltötungen verantwortlich ist, oder ob es sich um Trittbrettfahrer handelt, ist derzeit nicht verlässlich zu beurteilen. Es ist möglich, dass der oder die Täter nach dem Fangen und Deponieren des Igels im Mülleimer bei ihrer weiteren Tatausführung gestört wurden und es nur wegen der Störung nicht zu einer Inbrandsetzung des Tiers gekommen ist.

Daher bittet die Polizei dringend um Hinweise. Die Tatzeit lässt sich auf einen Zeitraum von Beginn der Dunkelheit am Donnerstag bis zum Freitagmorgen eingrenzen. Insoweit sind alle Beobachtungen in der Zeit zwischen Donnerstagabend und Freitagvormittag besonders im Bereich der erwähnten Grünanlage von Interesse: Wer hat dort verdächtige Beobachtungen gemacht? Schon Hinweise, auf unverdächtige Personen, die sich zur fraglichen Zeit augenscheinlich nur dort aufgehalten haben, können die Polizei weiter bringen und das Leid der Tiere stoppen.

Hinweise bei aktuellen Beobachtungen sofort an die 110. Sonstige Hinweise an die Polizei in Willich unter der Rufnummer 02162 3770 oder per Mail poststelle.viersen@polizei.nrw.de.

(ape)
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