Stadt Willich Urnenbestattung am Krematorium

Stadt Willich · Wenn auch der Kreis Viersen zustimmt, werden demnächst auf dem Gelände des Krematoriums an der Autobahn-Ausfahrt Münchheide auch Urnen beigesetzt werden können. Dazu soll eine Fläche als Friedhof umgewidmet werden.

 Das Krematorium Niederrhein liegt in einem Park mit altem Baumbestand an der Kempener Straße in Willich. Das Gebäude von Haus Bönninghausen (links) wurde 1903 gebaut.

Das Krematorium Niederrhein liegt in einem Park mit altem Baumbestand an der Kempener Straße in Willich. Das Gebäude von Haus Bönninghausen (links) wurde 1903 gebaut.

Foto: die Facultatieve Gruppe

Das Krematorium Niederrhein in Willich soll auf einer eigenen Fläche Urnenwände oder Urnenstelen zur Beisetzung von Urnen errichten dürfen - wenn auch der Kreis Viersen dem Projekt zustimmt. Die Entscheidung fiel mehrheitlich, wobei einige Ratsmitglieder aufgrund persönlicher Bedenken dagegen stimmten oder sich enthielten.

Grundsätzlich muss am Krematorium jetzt eine Fläche als "Friedhof" gewidmet werden - wohingegen es in Willich bislang ausschließlich städtische Friedhöfe gibt. Außerdem hatte die Verwaltung zu diesem Tagesordnungspunkt schon im Ausschuss für Abgaben, Gebühren und Satzungen Ende November darauf hingewiesen, dass - sofern es die erste Zustimmung gibt - in Zukunft solche Anträge auch genehmigt werden müssen, wenn es sich um einen anderen Antragsteller handelt. In ihrer Vorlage stand die Verwaltung dem konkreten Antrag nicht ablehnend gegenüber: Sie habe "die gegenseitigen Rechte und Pflichten" geprüft "mit einem positiven Ergebnis". Die Ausschussmitglieder und die Verwaltung wollen daher, dass das Krematorium im Vertrag klar formulierte Auflagen hinsichtlich einer pietätvollen Gestaltung der Fläche erhält. Ebenso muss es sich verpflichten, für jede Urne die gesetzlich einzuhaltende Ruhefrist von 20 Jahren zu gewährleisten. Weitere Auflage: Es muss geklärt sein, wo die Urnenasche verbleibt, wenn die Ruhefrist abgelaufen ist oder wie die Urnen umgebettet werden, wenn die Anlage geschlossen wird. Laut Verwaltung erwartet die Krematoriums-Geschäftsführung, dass kaum Urnen Willicher Bürger in den geplanten Monumenten beigesetzt werden, sondern dass die Möglichkeit von auswärtigen Kunden genutzt wird. Kämmerer Willy Kerbusch hatte im Fachausschuss darauf hingewiesen, dass auch die Stadt gerade dabei ist, auf ihren Friedhöfen attraktiv gestaltete Kolumbarien einzurichten.

Thomas Cuzela (CDU) hatte gemahnt, es müsse darauf geachtet werden, dass "demnächst nicht überall Urnen-Stätten entstehen". Heinz Amfaldern (CDU) und Mirjam Hufschmidt (SPD) hatten im Ausschuss bemerkt, dass sich die traditionellen Bestattungsformen veränderten, und waren beide persönlich skeptisch - Hufschmidt hatte aber betont, sie wolle den Wunsch anderer in dieser Beziehung achten. Der Ausschussvorsitzende Hans-Joachim Donath hatte diese Bedenken im Rat zusammengefasst - wobei letztlich die Fraktionen im Ausschuss die Entscheidung getroffen hatten, dem Bürger auch neue Bestattungsformen zu ermöglichen. Der Rat folgte dieser Entscheidung, bestand aber nachdrücklich darauf, dass die Verwaltung mit dem Krematorium einen genau formulierten Vertragsentwurf erarbeiten und diesen dem Ausschuss noch vorlegen soll.

(djm)
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