Tönisvorst Verein versichert Streuff-Mühle
Tönisvorst · Die Flügelanlage der "Streuff-Mühle" in St. Tönis muss nach ihrer Restaurierung gut versichert sein. Weil die Kosten für den Besitzer der Mühle zu hoch sind, gründete sich jetzt der Verein "Freunde und Förderer der Streuff-Mühle".
Es gibt einen neuen Förderverein in St. Tönis. Unter Vorsitz des ehemaligen Bürgermeisters Albert Schwarz hat sich der Verein "Freunde und Förderer der Streuff-Mühle" gegründet, der über seine Mitgliedsbeiträge den Löwenanteil an den Versicherungskosten für die Flügel des Wahrzeichens finanzieren und zum Erhalt des Denkmals beitragen möchte.
Sechs Tonnen Stahl
Nach der Restaurierung und Wiederherstellung der Flügelanlage sei klar gewesen: Die sechs Tonnen Stahl müssen künftig gut versichert werden. Da der Besitzer — die Mühle gehört einem Privatmann — die hohen Kosten nicht alleine schultern konnte, hatte das Tönisvorster Unternehmen "Hefe van Haag" sich bereit erklärt, die restlichen Kosten von 1500 Euro jährlich zu übernehmen. "Es war aber klar, dass das eine zeitlich begrenzte Sponsorenschaft ist", sagt Albert Schwarz.
Lange haben engagierte Bürger, darunter die Gemeinschaft Gelderner Straße, nach einer dauerhaften Lösung gesucht. Nun ist es soweit: Alle Formalitäten sind erledigt, der Verein ist genehmigt und hatte gerade seine Gründungsversammlung. Etwa 40 Mitglieder gibt es bereits, die jährlich mindestens zehn Euro zahlen. "Im Oktober nächsten Jahres wird der Versicherungsbeitrag wieder fällig", sagt Schwarz. Bis dahin will der Verein die nötige Summe zusammengetragen haben.
Die Mühle ist für die Mitglieder eine Herzensangelegenheit. "Die Streuff-Mühle ist eines der wenigen Denkmale in St. Tönis", sagt Heino Thelen. Der Heimatverein, dem Thelen vorsteht, ist der Mühle besonders verbunden. "Der Verein hat sich 1952 gegründet mit dem Ziel, dem Verfall der Mühle entgegen zu wirken", erzählt Thelen.
Das St. Töniser Wahrzeichen wurde 1769 außerhalb der Stadtmauern gebaut. Bis 1945 lieferte die Mühle den St. Tönisern das Mehl für ihr tägliches Brot. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Bauwerk stark beschädigt. Weil es lange Zeit im Besitz der Familie Streuff war, heißt die Turmwindmühle auch Streuff-Mühle.
"In den 50er Jahren hatte sie kein Dach mehr, so dass das Mauerwerk und die Holzkonstruktion Wind und Wetter ausgesetzt waren", weiß Thelen. Für die Restaurierung konnte der Heimatbund auch damals schon viele Bürger gewinnen. Das soll sich jetzt wiederholen.