Stadt Willich Villa Langels: Nabu ist gegen Bebauung

Stadt Willich · Der Naturschutzbund Willich äußert sich zu dem geplanten kleinen Baugebiet im Herzen Willichs. Das Grundstück biete einen attraktiven Lebensraum für Pflanzen und Tiere.

 Die nicht unter Denkmalschutz stehenden Bäume im hinteren Teil des Gartengeländes müssten für die Bebauung weichen.

Die nicht unter Denkmalschutz stehenden Bäume im hinteren Teil des Gartengeländes müssten für die Bebauung weichen.

Foto: Bürgerinitiative

Der Naturschutzbund Nabu Willich spricht sich erwartungsgemäß gegen die Bebauung der Grünfläche hinter der denkmalgeschützten Villa Langels an der Bahnstraße aus. Im Rahmen der Öffentlichkeitsbeteiligung zur Änderung des Flächennutzungsplans hat der Nabu jetzt seine Bedenken und Anregungen bei der Stadt Willich vorgebracht. Monica Sandrock, Pressesprecherin des Willicher Nabu, betont jedoch auf Nachfrage, dass die Anmerkungen nicht mit einem Gutachten gleichzusetzen seien - dafür habe der Nabu Willich nicht die nötigen Experten. Vielmehr sei der Erhalt der innerstädtischen Grünfläche eine Herzensangelegenheit der Umweltschützer. Das vom Investor in Auftrag gegebene Gutachten wolle man auch nicht anzweifeln.

Das betroffene Grundstück mit seinem Baumbestand und den Grünflächen, auf denen bis zu elf Einfamilienhäuser gebaut werden sollen, wenn von der Politik das Okay dafür kommt, dass das Gartenland in Bauland umgewandelt wird, bietet laut Nabu Willich einen attraktiven Lebensraum für Pflanzen und Tiere - insbesondere die Altbäume seien ein wichtiges Biotop für das Grundstück der Villa und die angrenzenden Bereiche. Zudem bilde das Grundstück eine innerstädtische Ruhezone und einen Rückzugsbereich für eine Vielzahl von Tieren und diene wegen der geringen Versiegelung der Grundwassererneuerung mit nährstoffarmem Wasser. Es wirke temperaturausgleichend und verbessere damit das Kleinklima, diene der Luftreinhaltung, insbesondere zwischen Bahnstraße und Wohnbebauung, und fördere das Wohlbefinden der Nachbarn. "Es ist also ein Gelände mit ausgesprochen positiver Wirkung auf die natürlichen Ressourcen und Bürger der Stadt Willich und sollte aus den genannten Gründen erhalten werden", schreibt Jack Sandrock, Vorsitzender des Nabu Willich. Mit den geplanten Veränderungen wie der Versiegelung der Fläche gehen diese positiven Wirkungen laut Nabu verloren oder werden zumindest erheblich eingeschränkt. "Die aus Sicht von Naturschutz und Bürgerwohl optimale Lösung ist also der Erhalt des Parks und seiner Freiflächen", so Sandrock.

Sollte sich die Stadt Willich trotz der vielen Bedenken für eine verdichtete bauliche Nutzung entscheiden, müssen die negativen Auswirkungen im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung der Stadt Willich soweit irgendwie möglich verhindert oder ausgeglichen werden, fordert der Nabu. "Es müssen auch weiterhin Nahrungsangebote für Tiere, Vögel und Fledermäuse - zum Beispiel durch Pflanzung einheimischer Sträucher, durch Erhalt von Freiflächen und nicht versiegelter Gärten sowie Dachbegrünung - geschaffen werden", schließt Jack Sandrock.

(RP)
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