Stadt Willich Vom Fabrikgelände zum Wohnquartier

Stadt Willich · Der Entwurf für die neue Bebauung des alten Verseidag-Geländes in Anrath liegt aus. Bürger können die Pläne jetzt im Technischen Rathaus einsehen.

 Auf dem Gebiet der alten Verseidag in Anrath entstehen neue Einfamilienhäuser und Eigentumswohnungen. Auch der Lärmschutz zur Jakob-Krebs-Straße hin ist durch eine Schutzwand berücksichtigt.

Auf dem Gebiet der alten Verseidag in Anrath entstehen neue Einfamilienhäuser und Eigentumswohnungen. Auch der Lärmschutz zur Jakob-Krebs-Straße hin ist durch eine Schutzwand berücksichtigt.

Foto: AE Immobilien

Es ist der nächste Schritt im Wandel von einer Industriebrache zu einem neuen Wohngebiet in Anrath: Noch bis zum 10. November liegt im Technischen Rathaus der Bebauungsplan-Entwurf für das frühere Verseidag-Gelände in Anrath - unter dem Namen Karl-Lange-Straße - aus.

Partner des Projektes sind die Deutsche Gamma GmbH aus Krefeld als Nachfolgegesellschaft der Verseidag und Noch-Eigentümerin des Geländes, die Firma Langen Massivbau aus Mönchengladbach als Bauherr, Angelika Eberhardt (AE Immobilien Willich) für den Vertrieb, und der Anrather Architekt Artur Dahmen begleitet die Planungen. Für das Gesamtgelände existiert bereits ein unterzeichneter Kaufvertrag zwischen Gamma und Langen, welcher jedoch die Rechtskraft des B-Plans voraussetzt, schildert Angelika Eberhardt den Stand.

Nach der Insolvenz des früheren Investors hat sich das Projekt in den vergangenen Monaten in Absprache mit der Stadtplanung der Stadt Willich in wesentlichen Punkten noch einmal geändert, grundsätzlich bleibt es jedoch bei dem Vorhaben, überwiegend Eigenheime zu errichten: Vorgesehen sind 34 Einfamilien-Reihenhäuser, 15 Gartenhofhäuser und 18 Doppelhaus-Hälften. Hinzu kommen zwei angrenzende Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 18 Eigentumswohnungen, die laut Angelika Eberhardt- teilweise auch barrierefrei gebaut werden. Die Häuser haben eine Brutto- Wohnfläche zwischen 143 und 169 Quadratmetern, die Grundstücke sind bis circa 335 Quadratmeter groß.

Prüfungen haben ergeben, dass der Gesamtkomplex nicht unter "Denkmalschutz" steht und daher der vorhandene Altbestand einschließlich der alten Fabrikmauer komplett abgerissen werden kann.

Zur Jakob-Krebs-Straße hin wird das neue Gebiet eine 3,25 Meter hohe Lärmschutzwand erhalten - diese Höhe hat der Gutachter gefordert. Die Mauer "wird ansprechend gestaltet", so Eberhardt. Die von einigen Lokalpolitikern geäußerte Sorge, dass durch die Mauer eine zu große Beschattung der dahinter liegenden Häuser aufkommen könnte, teilt sie nicht: Visuelle Darstellungen belegen, dass die Gartenseiten und Terrassen der neuen Häuser an der Jakob-Krebs-Straße selbst im Winter schattenfrei sind.

Mit Blick auf die politischen Diskussionen, ob in Willich weitere neue Eigenheime oder andere Wohnformen benötigt würden, verweist sie auf ihre Erfahrungen: Sie habe in den vergangenen Monaten umfangreiche Kundenanfragen für den Raum Willich erhalten. "Darunter sind auch viele Eltern aus Willich, deren Kinder jetzt nach Ausbildung oder Studium wieder hierher zurückkehren möchten", hat sie beobachtet.

Allerdings: Die Firma Langen bedient auch den durchaus vorhandenen Bedarf an Wohnungen: Auf dem früheren Knabben-Gelände im Anrather Ortskern am Kirchplatz baut sie derzeit 22 öffentlich geförderte, barrierefreie Ein- oder Zweizimmer-Mietwohnungen. In das Gebäude ziehen außerdem die Begebungsstätte - die bisher im alten Krankenhaus angesiedelt ist - und der Anrather Bürgerverein.

(djm)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort