Stadt Willich Vorfreude auf "Kamps Pitter II"

Stadt Willich · Die Heimat- und Geschichtsfreunde Willich hatten zum traditionellen Maifest aufs Museumsgelände im Oetker-Park eingeladen. Viele Besucher kamen und fragten auch nach den Fortschritten des zweiten Traktes.

 Mehr als 500 Gäste kamen trotz des schlechten Wetters zum Maifest der Heimat- und Geschichtsfreunde.

Mehr als 500 Gäste kamen trotz des schlechten Wetters zum Maifest der Heimat- und Geschichtsfreunde.

Foto: Kaiser

"Wir waren doch einigermaßen erstaunt, dass trotz des Regens zwischen 500 und 600 Besucher gekommen sind", sagte Ernst Kuhlen. Schon traditionell fand das Maifest der Heimat- und Geschichtsfreunde Willich auf dem Museumsgelände im Oetker-Park statt. Auch wenn wegen des Wetters nicht alles aufgebaut werden konnte (so blieb die Hüpfburg eingepackt), war Einiges los. Vor allem zeigte sich, dass sich für den agilen Heimatverein immer mehr Menschen aus allen Stadtteilen interessieren. Die Emmaus-Kirchengemeinde war unter anderem mit ihrem Posaunenchor da und spielte "Der Mai ist gekommen". Der Mundart-Chor "Leddschesweäver" sang und kam wie Vize-Bürgermeister Markus Gather aus Anrath oder der Kulturausschuss-Vorsitzende Franz Auling aus Alt-Willich.

Das Plattdeutsche sollte schon zu Beginn eine Rolle spielen, denn erneut gab es durch den evangelischen Pfarrer Rolf Klein einen Mundart-Gottesdienst. Am Nachmittag lasen dann Stadtarchivar Udo Holzenthal und der Vorsitzende des Heimatvereins, Ernst Kuhlen, die neuen Geschichten eines "Schibbahner Jong" vor. Sie präsentierten in Passagen das neueste Werk des 92-jährigen Rudi Tillmanns ("Mein Schiefbahn, was hast du alles erlebt"). Selbst Kuhlen war beeindruckt: "Wer wissen will, was in Schiefbahn ab dem 16. Jahrhundert alles los war, sollte das Buch kaufen, auch um seinen Enkeln etwas daraus zu erzählen." Zum Preis von 18,50 Euro ist das Buch auch beim Heimatverein zu bekommen. So beispielsweise jeden Dienstag ab 14 Uhr, wenn sich die von Theo Nießen angeführte ehrenamtliche Baukolonne trifft.

Interessierte Besucher wurden von Theo Nießen und seinen Männern durch den derzeit im Bau befindlichen zweiten Museumstrakt geführt. Alles läuft dort planmäßig. Die obere Etage ist noch nicht begehbar, erst müssen die Treppenstufen aus Eichenholz an den Stahlkonstruktionen befestigt werden.

Einige Male wurde Ernst Kuhlen die Frage gestellt, wie er die Diskussion über den Standort des Kreisarchivs erlebe. Kuhlen: "Im Zeitalter der Digitalisierung ist es egal, ob die Zentrale nach Viersen, Dülken oder Schiefbahn kommt." Er bleibe entspannt, gehe aber davon aus, dass es in Schiefbahn weiterhin einen Mitarbeiter des Archivs geben werde und dass nach wie vor dort eine wichtige Archivarbeit betrieben werden könne.

Da es seit Jahren eine herzliche Freundschaft mit dem Museum "Tuppenhof" in Kaarst-Vorst gibt, hatte erneut der Geschäftsführer des kleinen Vorster Museums, Jürgen Rau, den Reibekuchen-Teig gratis zur Verfügung gestellt. Elfie Jankowski, Traudl Klöcker und Hans Koenen gaben die leckeren Reibekuchen aus; das Waffeleisen bediente unter anderem Marlies Wynands.

Aus Hagen war Marianne Vormann gekommen. Sie zeigte das Klöppeln von Spitzendecken. Viele Mitglieder der Willicher Heimatfreunde packten mit an und unterstützten. Schon beim Mundart-Gottesdienst hatten Maria Kuhlen, Anne Lichtenberg und Hans Engels mit für die Lesungen und Fürbitten gesorgt.

Größer als in diesem Jahr soll das nächste Maifest 2018 werden. Dann möchten nämlich die Heimat- und Geschichtsfreunde das 480.000 teure Projekt "Kamps Pitter II" einweihen. "Und wir schaffen das", sagte Ernst Kuhlen mit Überzeugung.

(wsc)
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