Stadt Willich Warum die Willicher Wirtschaft die Kultur sponsert

Stadt Willich · Kultur, Festspiele, Marketing - was Kultur kostet und wie sich Sponsoring für Sie rechnet: Das war das Thema des 11. Willicher Wirtschaftsfrühlings im Schloss Neersen. Bürgermeister Josef Heyes und Moderator Udo Holzenthal begrüßten rund 100 Gäste aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung im Ratssaal, den Mitarbeiter des Kulturteams zur Strandlounge umgestaltet hatten.

 Astrid Jacob und Josef Heyes hoben die Bedeutung der Kultur hervor.

Astrid Jacob und Josef Heyes hoben die Bedeutung der Kultur hervor.

Foto: Hüskes

Heyes betonte, dass Kultur etwas Schönes sei, "etwas Unerlässliches, was wir als weichen Standortfaktor brauchen". Die Intendantin der Schlossfestspiele Neersen, Astrid Jacob, schilderte, dass Theater seit 500 vor Christus existiere, und jede Vorstellung sei ein nicht wiederholbares Ereignis, denn sie werde von vielen Faktoren geprägt - vom Wetter bis zur persönlichen Situation der Schauspieler an dem Tag. "Andere Länder beneiden uns um unsere Theaterlandschaft", so Jacob: Theater biete "Urlaub für die Seele. Wir dürfen eintauchen in eine fremde Welt der Fantasie". Sie lobte: "Sponsoren sind neue Ehrenmenschen der Kultur."

Nach ihr berichteten zwei aktive Sponsoren der Schlossfestspiele Neersen, warum sie sich engagieren. Albert Lopez, Geschäftsführer der Stadtwerke Willich, erzählte, er habe bei seinem Amtsantritt vor 15 Jahren erst den Sponsorenvertrag gekündigt - doch das habe er schnell wieder rückgängig gemacht: "Wir dürfen Dschungelcamp und Shopping-Queen nicht das Feld überlassen." Die Stadtwerke erhielten eine vielseitige Gegenleistung Das Sponsoring bringe Image-Gewinn, die Stadtwerke verlosen Karten, machen eine Veranstaltung mit Geschäftspartnern, und die Mitarbeiter erhalten verbilligte Karten für gesellige Abende im kleinen Kreis.

Nadine Caris, Geschäftsführerin von "sternbild 03", erklärte warum sie und das Mutter-Unternehmen Klartext die Festspiele unterstützen. Sie könne Werte präsentieren, verwende in jeder Mail das Logo der Festspiele - und "wir können mit unserem Rahmen viel für uns erreichen".

Im Anschluss trugen Claudia Dölker und Hartmut Scheyhing, die seit 2009 zum jährlichen Ensemble der Festspiele gehören, Lieder Georg Kreislers vor. Die Vorträge zeigten schnell Wirkung: So entschieden sich Edith Gribs (Halle 22) und Anita Reimann (Physio 22), einen Team-Abend mit rund 70 Mitarbeitern bei einem Aufführungstermin von "Ganze Kerle" zu veranstalten. Peter Küppers, der Vorsitzende des Anrather Werberings, meinte, dass das Kultursponsoring stark vom Produkt des Unternehmens abhänge und große Summen etwa für einen Einzelhändler oder Bäcker schwierig seien. Generell engagiere sich jeder Unternehmer in irgendeiner Form im Kultur- und Vereinsleben, aber er wolle die Infos zum Kultursponsoring mitnehmen und überlegen, ob der Werbering Anrath gemeinsam auftreten könne.

(djm)
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