Kreis Viersen Was Sie zur Wahl wissen müssen

Kreis Viersen · Personalausweis, Briefwahl, Zweitstimme - bei der Landtagswahl müssen Wähler einiges beachten. Für acht Städte und Gemeinden im Kreis Viersen gibt es zwei Wahlkreise. Erstmals gehört Tönisvorst zu einem Krefelder Wahlkreis.

Rund 205.000 Bürgerinnen und Bürger sind für den morgigen Sonntag, 14. Mai, aufgerufen, in den beiden Viersener Wahlkreisen ihre Stimme bei der NRW-Landtagswahl abzugeben. Dazu kommen etwa 23.000 Stimmberechtigte aus Tönisvorst, die erstmals einen Landtagsabgeordneten mit den Nachbarn aus Krefeld gemeinsam bestimmen können. Wir erklären, was Sie wissen müssen, bevor Sie Ihre Kreuze setzen.

Was wird da eigentlich gewählt?

Mit ihrer Stimme entscheiden die Wähler, wer einen Sitz im 17. Landtag des Landes Nordrhein-Westfalen erhält und die Politik in NRW mitbestimmt. Im Landtag werden dann mindestens 181 Abgeordnete sitzen. 128 von ihnen werden direkt über die Wahlkreise gewählt, 53 über die Landeslisten der einzelnen Parteien. Landtagsmandate gelten für fünf Jahre.

Wer darf wählen gehen?

Wahlberechtigt ist jeder deutsche Staatsbürger, der mindestens 18 Jahre alt ist, mindestens seit dem 28. April dieses Jahres in NRW wohnt und dort auch seinen Hauptwohnsitz hat.

Was, wenn ich meine Wahlbenachrichtigung nicht mehr finde?

Kein Problem: Grundsätzlich reicht es, wenn Wähler ihren gültigen Personalausweis oder Reisepass im Wahlbüro vorlegen können.

Wo kann ich wählen?

Der Kreis ist in zwei Wahlkreise aufgeteilt: Der Wahlkreis Viersen I besteht aus den Städten Viersen und Willich sowie der Gemeinde Schwalmtal. Der Wahlkreis Viersen II umfasst Kempen, Grefrath, Brüggen, Niederkrüchten und Nettetal. Insgesamt gibt es in den beiden Wahlkreisen Viersen I und Viersen II 187 Stimmbezirke. Durch die Entscheidung der rot-grünen Landesregierung war Tönisvorst aus dem Wahlkreis Viersen II herausgelöst und einem Krefelder Wahlkreis zugeschlagen worden. In Tönisvorst gibt es 19 Stimmbezirke. Ihr Wahllokal finden Wählerinnen und Wähler auf der Rückseite der Wahlbenachrichtigung. In einigen Wahllokalen können die Stimmen für mehrere Bezirke abgegeben werden.

Kann ich meine Stimme noch per Briefwahl abgeben?

Grundsätzlich konnte eine Briefwahl nur bis gestern, 18 Uhr, beantragt werden. Nur in Ausnahmefällen, etwa im Krankheitsfall, kann sie noch bis 15 Uhr am Wahlsonntag beantragt werden. Die Briefwahlunterlagen müssen dann bis spätestens um 18 Uhr im Wahlamt vorliegen - die Verantwortung für einen rechtzeitigen Eingang trägt in diesem Fall der Wähler.

Übrigens: Die Briefwahl wird immer beliebter. In der Kreisstadt Viersen etwa waren bis Freitagvormittag schon 7104 Wahlscheine ausgestellt worden - mehr als bei der Landtagswahl 2012 insgesamt. In Tönisvorst hatte die Stadt bis Dienstag 3745 Bürgern Briefwahl unterlagen ausgegeben oder verschickt. Vor fünf Jahren waren es insgesamt 3321 Briefwähler. In Kempen waren es bis Donnerstagnachmittag 4243, 600 mehr als 2012 insgesamt. "Die Briefwahl wird unter anderem beliebter, weil viele Menschen in ihrer freien Zeit nicht zum Wahllokal gehen möchten", sagt Kempens Stadtsprecher Christoph Dellmans.

Wen kann ich wählen?

Insgesamt stehen in den beiden Viersener Wahlkreisen 15 Kandidaten zur Direktwahl. Im Wahlkreis Viersen I sind dies Stefan Berger (CDU), Hans Smolenaers (SPD), Martina Maaßen (Grüne), Frank a Campo (FDP), Franz Lohbusch (Die Linke), Ute Reyners (AfD), Markus Hoffbauer (Piraten), Volker D'Agnone (parteilos). Im Wahlkreis Viersen II treten Marcus Optendrenk (CDU), Tanja Jansen (SPD), Renè Heesen (Grüne), Dietmar Brockes (FDP), Günter Solecki (Die Linke), Axel Bähren (AfD) und Tobias Leppkes (Piraten) als Direktkandidaten an. Im neu zugeschnittenen Wahlkreis Krefeld/Tönisvorst stehen Britta Oellers (CDU), Benedikt Winzen (SPD), Karsten Ludwig (Grüne), Birgit Koenen (FDP) und Stephan Hagemes (Die Linke) zur Wahl.

Warum habe ich zwei Stimmen?

Mit der Erststimme (linke Spalte auf dem Wahlzettel) wählen Bürger den Wahlkreiskandidaten, den sie direkt in den Landtag schicken wollen. Die Zweitstimme (rechte Spalte) gilt einer gesamten Partei und beeinflusst, wie stark diese später im NRW-Landtag vertreten ist.

Wie ging die letzte Wahl aus?

Im Wahlkreis Viersen I holte die SPD 34,1 Prozent der Stimmen, die CDU 30, die FDP 11, die Grünen 10,2 und Die Linke 1,9. Im Wahlkreis Viersen II - zu dem gehörte vor fünf Jahren auch noch Tönisvorst - bekam die SPD knapp 34 Prozent, die CDU 31, die FDP 11,1, die Grünen 10,1 und Die Linke 1,8. Wie viele Abgeordnete vertreten den Kreis im neuen Landtag? Wahrscheinlich vier. Die besten Aussichten haben Stefan Berger und Marcus Optendrenk von der CDU und - über die Landesliste - Dietmar Brockes von der FDP. Hinzu kommt der Sieger oder die Siegerin im Wahlkreis Krefeld/Tönisvorst.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort