Stadt Willich Wichtig - nicht nur für Anrath

Stadt Willich · Noch in diesem Jahr soll der Neubau beginnen: Auf dem früheren Verseidag-Gelände in Anrath arbeiten die Bagger auf Hochtouren und reißen die alten Gebäude ab.

 Unerbittlich fressen sich die schweren Baumaschinen derzeit durch die alten Fabrikhallen auf dem Verseidag-Gelände.

Unerbittlich fressen sich die schweren Baumaschinen derzeit durch die alten Fabrikhallen auf dem Verseidag-Gelände.

Foto: Achim Hüskes

Für die Technische Beigeordnete der Stadt Willich, Martina Stall, ist der Abriss-Beginn des früheren Verseidag-Areals in Anrath ein positives Zeichen - in mehrfacher Hinsicht: "Recyclings- oder Konversionsmaßnahmen alter Flächen machen immer Sinn. Außerdem haben wir in Anrath derzeit keine weiteren Baugebiete", meint sie. Wenn es sich um Bauprojekte handele, für die ein Bebauungsplan notwendig sei, gebe es auch immer ein Interesse der Stadt an der Realisierung des Projektes.

 So soll das ehemalige Verseidag-Gelände einmal aussehen.

So soll das ehemalige Verseidag-Gelände einmal aussehen.

Foto: AE Immobilien

Der Abriss der alten Gebäude ist in vollem Gange, "der Erschließungsvertrag zwischen Stadt und Gelände-Eigentümerin ist in Arbeit", berichtet Stall. Grundsätzlich brauchten die Gesamtstadt Willich und der Stadtteil Anrath weitere Flächen für Wohnbebauung, der Standort in Anrath sei für die künftigen Eigentümer sehr attraktiv: "Die nahe gelegene S-Bahn-Haltestelle in Anrath bietet einen Öffentlichen Personennahverkehr in bester Qualität", so Martina Stall. Sie freut sich auch darüber, dass der Investor, die Firma Langen MassivHaus aus Mönchengladbach, an einer Stelle Eigentumswohnungen vorgesehen hat. Politik und Verwaltung sind sich einig, dass es zu diesem Thema Nachholbedarf in der Stadt gibt. Das Thema ist in den Gremien in den vergangenen Monaten mehrfach angesprochen worden. Auch vor der Tatsache, dass die Fläche eine Altlast habe, sei der Investor nicht zurückgeschreckt. "Da muss man sich erst mal rantrauen", sagt die Technische Beigeordnete.

Der Investor plant in dem Baugebiet "Karl-Lange-Straße" 34 Einfamilien-Reihenhäuser, 15 Gartenhof-Häuser und 18 Doppelhaushälften. Zwei aneinandergrenzende Mehrfamilienhäuser sind für 19 Eigentumswohnungen vorgesehen, die zum Teil auch barrierefrei sind. Die Häuser haben Wohnflächen zwischen 143 und 169 Quadratmetern, die Grundstücke sind bis circa 335 Quadratmeter groß. Das gesamte Areal umfasst rund 23.500 Quadratmeter.

Zur Jakob-Krebs-Straße hin wird das Gebiet eine 3,25 Meter hohe Lärmschutzwand erhalten. Diese Mauer soll "ansprechend gestaltet werden", so Angelika Eberhardt, die mit ihrer Firma AE Immobilien den Alleinvertrieb betreut. Die ersten Häuser seien schon verkauft. Der Neubau soll noch in diesem Jahr beginnen, Mitte 2016 sollen sie die ersten Häuser fertig sein.

Die Umnutzung des Gebietes hat eine lange Geschichte: Die Verseidag hatte Ende 2008 ihre Tätigkeit in Anrath eingestellt. Schon Mitte 2010 hatte sich der Willicher Planungsausschuss mit dem Thema der neuen Nutzung befasst. Ein früherer Investor hatte das Projekt bereits bearbeitet, es war jedoch wegen der Insolvenz des Unternehmens nicht weiter verfolgt worden. Nachdem der jetzige Bebauungsplan Ende April rechtskräftig und Ende Mai im Amtsblatt bekannt gemacht worden war, hatte der Investor den Abrissbeginn allerdings von Juni 2015 auf den Herbst verschoben, um den Ablauf der Artenschutzfrist zum 31. August abzuwarten.

(djm)
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