Willich

Willich · 1871 nahm eine Nebenbahn ihren Betrieb auf: die Industriebahn, kurz "Indust" genannt. Sie kam von Krefeld-Hüls-St. Hubert und führte weiter nach Oedt-Süchteln-Vorst. Hier die Einfahrt des ersten, noch zur Probe verkehrenden Zuges in den kleinen Kempener Bahnhof am 1. November 1870. Das 46 Kilometer lange Streckennetz, aufgebaut seit 1868 von der Crefeld-Kreis Kempener Industrie-Eisenbahn-Gesellschaft, sollte dem lokalen Personen- und Güterverkehr dienen.

 Der Kempener Schluff-Bahnhof.

Der Kempener Schluff-Bahnhof.

Foto: Kreisarchiv

Es sollte vor allem durch die zahlreichen Seidenweber mit ihren Rohstoffen und fertiger Ware benutzt werden, aber auch als Transportmittel die heimischen Betriebe und die Landwirtschaft fördern und damit den östlichen Teil des Kreises Kempen verkehrspolitisch erschließen. Diese Industriebahn bekam schließlich den Spitznamen Schluff; nach dem Krefelder Ausdruck für Hausschuhe oder Schluffen, in denen man zu schlürfen pflegt und nicht schnell vorankommt, was an die Zischgeräusche der kleinen Loks erinnert.

(RP)
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