Stadt Willich Willich, Smiltene und Marugame rücken zusammen

Stadt Willich · Der 9. November: Es war ein geschichtsträchtiges Datum, an dem die Mitglieder des Willicher Stadtrates einstimmig beschlossen, mit der Stadt Smiltene in Lettland einen offiziellen Städtepartnerschafts-Vertrag abzuschließen und mit der japanischen Stadt Marugame eine Freundschaftsbekundung zu unterzeichnen. Auch aus dieser soll in absehbarer Zeit eine offizielle Städtepartnerschaft werden. Bürgermeister Josef Heyes erinnerte an die "bewegten Zeiten", in denen wir uns befinden, und zitierte seinen kürzlich verstorbenen Amtskollegen Jacques Rémory, den ehemaligen Bürgermeister der Willicher Partnerstadt Linselles: "Jeder muss sich darüber im Klaren sein, dass der scheinbar so sichere Frieden brüchig ist. Spannungen können urplötzlich entstehen. Deshalb sind wir uns bewusst, dass alles, was die Menschen verschiedener Nationen zusammenführt, gefördert werden muss."

Auf die Wahl des künftigen US-Präsidenten Donald Trump anspielend, sagte Johannes Bäumges (CDU): "Der 9. November ist ein Tag, der nicht nur in die amerikanische Geschichte eingehen wird." Bäumges erinnerte an die historischen Ereignisse, die ebenfalls an einem 9. November stattgefunden hatten: die Ausrufung der Deutschen Republik durch Philipp Scheidemann im Jahr 1918, die Pogromnacht 1938 ("einer der schwärzesten Momente der deutschen Geschichte") und den Mauerfall im Jahr 1989. Der 9. November 2016 sei für Willich nun ein Tag der Freude, der Demokratie und der Freiheit. "Der Rat schreibt heute Stadtgeschichte. Wir freuen uns auf Freundschaft über Kontinente und Kulturen hinweg."

Bernd-Dieter Röhrscheid (SPD) bedauerte es zwar, dass es immer wieder Verzögerungen gegeben hatte, bis die Städtepartnerschaft nun endlich offiziell beschlossen werden konnte, freute sich aber auch darüber, dass dieser Termin auf dieses besondere Datum fiel. Es sei wichtig, mit Lettland am Rande Europas eine Freundschaft einzugehen, da Europa bröckele. "Es ist wichtig, dass jungen Leuten vor Augen geführt wird, wie andere Kulturen über Europa denken", sagte Röhrscheid und betonte auch die Bedeutung des Freundschaftsvertrages mit der japanischen Stadt Marugame: "Jetzt kommt es darauf an, dass die Globalisierung nicht völlig aus den Fugen gerät, etwa in Bezug auf den Klimaschutz." Dr. Raimund Berg (Grüne) machte zudem auf die gesellschaftspolitische Dimension der Globalisierung aufmerksam, Hans-Joachim Donath (FDP) sagte: "Es ist wichtig, dass junge Menschen Freundschaften schließen. Wer miteinander redet, führt keinen Krieg."

(RP)
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