Stadt Willich Willicher Friedhofscafé: Ein Raum der Begegnung

Stadt Willich · Wenn Dietmar Prielipp auf die Zahlen blickt, dann schüttelt der Mitbegründer des Willicher Friedhofscafés ungläubig den Kopf. "Solche Zahlen hätten wir alle nicht erwartet, als unser Friedhofscafé vor nunmehr fünf Jahren an den Start ging", sagte Prielipp jetzt anlässlich des Jubiläums. 800 Besucher waren es allein im vergangenen Jahr, die den Glaspavillon in unmittelbarer Nähe des Haupteinganges vom Willicher Friedhof aufsuchten. Über 3300 Menschen nahmen das Angebot insgesamt in den fünf Jahren an. Das Friedhofscafé, das im Juli 2011 als Pilotprojekt im Bistum Aachen an den Start ging, ist eine Erfolgsgeschichte. Ein Trägerkreis aus der Kolpingsfamilie Willich, der Caritas, der GdG Willich und der Katholischen Frauengemeinschaft steht hinter dem Ganzen. "Als die Bevölkerung damals zum ersten Mal den Begriff hörte, hielten sie es für eine Konkurrenz der örtlichen Cafés", erinnerte Hans Schmid vom Kolpingvorstand Willich an die Anfänge, was bei den geladenen Gästen im Pavillon ein Lächeln auslöste.

 Das Team der Ehrenamtler beim Friedhofscafé mit dem stellvertretenden Bürgermeister Markus Gather (hinten rechts) freut sich über den Erfolg.

Das Team der Ehrenamtler beim Friedhofscafé mit dem stellvertretenden Bürgermeister Markus Gather (hinten rechts) freut sich über den Erfolg.

Foto: ACHIM HÜSKES

Das Projekt startete dabei einst in einem Pergolazelt. Heute ist es ein moderner Glaspavillon mit kleiner Küchentheke und gemütlichen Sitzgelegenheiten, die um runde Tische verteilt sind. Dazu kommen die Außensitzgelegenheiten und der Blumengarten. Lob gab es beim Jubiläum von allen Seiten zu hören. "Das Friedhofscafé ist eine Infrastruktureinrichtung, die nicht jede Stadt hat. Es ist ein Alleinstellungsmerkmal für Willich. Menschen werden hier mit ihrem Schmerz und ihren Gedanken nicht alleine gelassen", sagte Martina Stall, die Technische Beigeordnete der Stadt Willich. Beim Tod eines nahestehenden Menschen könne schnell eine Phase der Isolierung einsetzen. Willich habe einen Ort, wo trauernden Menschen geholfen werde, hob der stellvertretende Bürgermeister Markus Gather hervor. "Alles steht und fällt mit dem Team, das hinter einem solchen Angebot steht und hier steht ein fantastisches Team dahinter", betonte Gather. 26 Ehrenamtler sind es aktuell, die das Friedhofcafé-Team bilden und damit einen Raum der Begegnung schaffen, den nicht nur Trauernde aufsuchen. In Sachen Team ist Anne Lichtenberg der aktuelle Neuzugang. "Ich bin seit diesem Jahr dabei. Es macht mir sehr viel Freude, Kontakte zu den Menschen zu knüpfen", sagte Lichtenberg. Prielipp war es, der die Willicherin ansprach, die auch als Laienbeerdigungshelferin in Schiefbahn tätig ist, ob sie kein Interesse hätte, das Friedhofscafé zu unterstützen. Lichtenberg geht zweimal im Monat ehrenamtlich in den Einsatz und unterstützt damit das Team.

(tref)
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