Stadt Willich Willicher Senioren gehen in Kaarst ins Kino

Stadt Willich · Die beiden Seniorenbeiräte aus Willich und Kaarst bieten Filmnachmittage für die älteren Semester an. Los geht es am 6. September mit "Das Pubertier".

 Im Einstein-Forum in Kaarst finden bis zu 400 Personen Platz.

Im Einstein-Forum in Kaarst finden bis zu 400 Personen Platz.

Foto: Klaus Stevens

Jan Josef Liefers spielt einen Journalisten, der eine Auszeit braucht, um seine pubertierende Tochter zu erziehen und vom Alkohol, den Jungs und anderen Verlockungen fernzuhalten. Der Film dazu, "Das Pubertier", wird am Mittwoch, 6. September, 17 Uhr, im Kaarster Kino im Albert-Einstein-Forum gezeigt. Dabei kommt es zu einer besonderen Premiere, denn erstmals wird dieses Angebot von den beiden Seniorenbeiräten in Willich und Kaarst auch ganz offiziell für die Willicher Bevölkerung gemacht.

Damit startet der von Charly Röttgen angeführte Seniorenbeirat Willich, der seit längerem solch ein Seniorenkino in Willich einrichten möchte. Federführend kümmerte sich der Zweite Vorsitzende Toni Zuschlag darum. Und er fand weitere Fürsprecher, so den Vorsitzenden der Privaten Altenhilfe Willich, Michael Rieve, sowie Verantwortliche des Beirates aus Kaarst, wo es seit September 2016 das "Seniorenkino plus" gibt. Dort existiert schon seit vielen Jahren am Schulzentrum das Kino Kaarst, in dem immer mittwochs um 17 und 20 Uhr zwei aktuelle Filme gezeigt werden. In Kaarst hatte seinerzeit Beiratsmitglied Cornelia Schlabbers die Idee solch eines Seniorenkinos gehabt.

"Wir wollen das Rad nicht neu erfinden, daher haben wir mit den Kaarstern viele Gespräche geführt und möchten dieses Angebot auch für die Willicher einmal im Monat machen, zunächst probeweise bis zum 31. Dezember", erzählt Toni Zuschlag. Erst war man selbst auf die Suche nach eigenen Räumlichkeiten gegangen, bis man vom Angebot in Kaarst erfuhr. "Bei uns kommen die Leute nicht nur wegen der Filme, es gibt davor, ab 15.30 Uhr, in unserem Café "Einblick" die Gelegenheit, mit anderen Gästen ins Gespräch zu kommen", erzählt Cornelia Schlabbers. Auch dies gefiel ebenfalls dem geschäftsführenden Vorstand des Seniorenbeirats Willich, sodass man sich zu dieser seltenen Kooperation über Kreisgrenzen hinweg entschied.

Jetzt wurde die Absicht in der Begegnungsstätte des Altenhilfevereins auf dem Willicher Kaiserplatz vorgestellt. Neben den beiden Kaarster Beiratsmitgliedern Cornelia Schlabbers und dem Vorsitzenden Josef Johnen war außerdem Klaus Stevens dabei. Der 65-Jährige ist in Kaarst der "Kino-Mann", arbeitete lange Zeit im Kulturamt und stellt nach wie vor die Kinoprogramme für das normale und für das Seniorenkino zusammen. "Wir suchen aktuelle und anspruchsvolle Filmtitel aus, die auch für Menschen passen, die jünger als 55 Jahre sind", erzählt Stevens. "Monsieur Pierre geht online" hieß der Film, der im August im Seniorenkino gezeigt wurde. Stevens: "Derzeit können die Besucher ihren Wunschfilm aufschreiben, das kann auch ein alter Schinken sein. Der Film mit den meisten Stimmen wird dann bald zum einjährigen Bestehen gezeigt."

Im Schnitt kommen zwischen 100 und 150 Personen zu den Vorführungen im Seniorenkino. Im großen Kinosaal finden bis zu 400 Personen bequem Platz. Um planen zu können, sollten die verbindlichen Zusagen eine Woche vor dem Premierenfilm, also für den September-Film spätestens bis zum 30. August erfolgen. Telefonisch, entweder bei Rita Peitz (Tel. 02154 428055) oder bei Toni Zuschlag (Tel. 02154 70312).

Seniorenbeirat und Private Altenhilfe bieten für die Probephase ein subventioniertes Kombiticket für zehn Euro an, darin eingeschlossen: die An- und Abfahrt im Sonderbus und das Kinoticket für sechs Euro. Die Abfahrtszeiten an den entsprechenden Tagen (6. September, 4. Oktober, 8. November, 6. Dezember), 14.45 Uhr ab Schiefbahn-Kirche (Hubertusplatz), 15 Uhr ab Neersener Schloss, 15.15 Uhr ab Anrath-Kirche, 15.30 Uhr ab Willich, Ecke Martin-Rieffert-Straße/Friedrichstraße. Der Verzehr im Kunstcafé Einblick geht auf eigene Rechnung, ist aber bezahlbar: Kaffee und Kuchenstück kosten jeweils einen Euro.

Die Filme, die im Oktober, November und Dezember gezeigt werden, stehen derzeit noch nicht fest, werden aber frühzeitig bekanntgegeben. Charly Röttgen, Toni Zuschlag und Michael Rieve hoffen, dass das neue Angebot angenommen wird. Rieve abschließend: "Man braucht dabei nicht unbedingt 55, 60 Jahre oder älter zu sein."

(wsc)
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