Stadt Willich Willicher SPD verjüngt die Ratsfraktion

Stadt Willich · Bei der Kommunalwahl im Mai 2014 werden drei langjährige Ratsmitglieder der SPD nicht mehr als Direktkandidaten für den Stadtrat antreten. Neu in den Rat einziehen sollen die neuen SPD-Vorsitzenden von Anrath und Alt-Willich.

Im nächsten Jahr zum Ende der Wahlperiode werden Fritz-Joachim Kock nach 39 Jahren, Erika Klopmeier nach 25 Jahren und Uli Winkler nach 20 Jahren aus dem Willicher Rat ausscheiden. Sie kandidieren für die SPD weder für ein Direktmandat bei der Kommunalwahl am 25. Mai 2014, noch für die Reserveliste. Auch ein viertes Fraktionsmitglied wird dem neuen Rat wohl nicht mehr angehören. Jürgen Hansen, der frühere Parteichef, steht auf Listenplatz 26. Realistische Chancen, erneut in den Rat einzuziehen, hat er nur, wenn er den Wahlkreis 9120 in Schiefbahn direkt gewinnt. Am Donnerstagabend wählte die Mitgliederversammlung die Direktkandidaten für die 24 Wahlbezirke in der Stadt Willich, ihre Ersatzkandidaten und legte die Reihenfolge der Reserveliste fest.

Der eigentlichen Wahl der Ratskandidaten vorausgegangen war eine Entscheidung über eine Satzungsänderung der SPD in der Stadt Willich. Im Sinne einer Quotenregelung ergänzte die Versammlung mit großer Mehrheit die Satzung. Die Reserveliste stellt die Partei nun unter Berücksichtigung einer 40-Prozent-Quote in Form einer so genannten Fünfer Gruppen-Regelung auf. Das bedeutet: Auf der Liste stehen im Wechsel eine Frau, ein Mann beginnend mit der Spitzenkandidatin oder dem Spitzenkandidaten. Jeden fünften Platz kann die Partei entweder mit einer Frau oder einem Mann besetzen. Diese Regel sollte im Laufe der Versammlung noch für Diskussionsstoff sorgen.

Für die Ratsmitglieder, die nicht mehr direkt kandidieren, bestimmten die SPD-Mitglieder neue Kandidaten. Anstelle von Erika Klopmeier tritt im Wahlkreis 9070 in Alt-Willich Carsten Mader von den Jusos an. Im Wahlkreis 9020 in Alt-Willich, bislang der von Kock, geht Cornelia Wingerath ins Rennen, und im Anrather Wahlkreis 9180 von Uli Winkler tritt Michael Gäbel an. Juso-Chef Christian Gosselk kandidiert im Wahlkreis 9130 (Schiefbahn), sein Vertreter Lukas Maaßen in Alt Willich (Wahlkreis 9040), und Hendrik Pempelfort in Anrath (Wahlkreis 9210). Die neu gewählten Vorsitzenden der SPD Alt-Willich, Ralf Stammes, und der SPD Anrath, Markus Gather, kandidieren in den Wahlkreisen 9230 (Wekeln) beziehungsweise 9200 (Anrath).

Die Reserveliste, auf der 37 Kandidaten stehen, führt Fraktionschef Bernd-Dieter Röhrscheid an gefolgt von seiner Stellvertreterin Dr. Rosemarie Theisen. Markus Gather folgt neu auf Platz drei, ebenso Mirjam Hufschmidt, Parteichef Dietmar Winkels, Ralf Stammes und Sarah Bünstorf auf den Plätzen vier bis sieben. Ratsmitglied Dr. Ralf Oerschkes ist auf Platz acht, Theresa Stoll auf Platz neun, gefolgt von den Ratsmitgliedern Martin Dorgathen und Detlef Nicola auf den Plätzen zehn und elf. Danach folgen auf der Liste, angeführt von Hendrik Pempelfort, drei weitere männliche Kandidaten, dann erst wieder eine Kandidatin, gefolgt von sieben Kandidaten.

Das sorgte für Diskussion in der Versammlung. Schließlich beantragte SPD-Mitglied Volker Hufschmidt, die Liste auf Basis der zuvor verabschiedeten Satzung zusammenzustellen. Fraktionschef Bernd-Dieter Röhrscheid trug vor, er habe von der Bundespartei die Rechtsauskunft erhalten, dass es in Ordnung sei, wie vom Vorstand vorgeschlagen ab Platz zwölf drei Männer auf die Liste zu setzen anstelle im Wechsel eine Kandidatin und einen Kandidaten. Der Wechsel könne nicht durchgehalten werde, da es mehr männliche als weibliche Kandidaten gebe.

Die Sitzung wurde unterbrochen, einige Parteimitglieder hatten Beratungsbedarf. "Wir stimmen darüber ab, dass wir uns an die Satzung halten", sagte Fritz-Joachim Kock, bevor über den Antrag von Hufschmidt abgestimmt wurde. 14 der 46 stimmberechtigten Mitglieder unterstützen ihn, 32 lehnten ihn ab. Also wurde auf Basis des Listenvorschlags des Vorstands abgestimmt.

(RP)
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