Stadt Willich Willichs Erster Beigeordnete nimmt die Bauverwaltung in Schutz

Stadt Willich · Die Stadtverwaltung Willich wehrt sich gegen aus ihrer Sicht pauschale Kritik an der Bauverwaltung. Was die CDU-Fraktion jüngst erklärt habe, sei nicht in Ordnung, sagte der Erste Beigeordnete der Stadt Willich, Kämmerer Willy Kerbusch, auf Anfrage dieser Zeitung. Dagegen verwahre er sich im Namen der Verwaltung. Kerbusch ist als Erster Beigeordneter zurzeit Leiter der Stadtverwaltung, da sich Bürgermeister Josef Heyes (CDU) im Urlaub befindet.

 Willy Kerbusch weist Kritik von Seiten der CDU und des Vorstands der Neersener Bruderschaft an der Verwaltung zurück.

Willy Kerbusch weist Kritik von Seiten der CDU und des Vorstands der Neersener Bruderschaft an der Verwaltung zurück.

Foto: Kaiser

Die CDU-Fraktion hatte sich zu Wort gemeldet, nachdem es zu einer erneuten Verwaltungspanne im Zusammenhang mit dem Wahlefeldsaal gekommen war. In der Schusslinie der CDU: der Geschäftsbereich Wohnen und Gewerbe, das frühere Bauamt. Dort war der Eingang einer Rückmeldung einer Nachbarin zur neuen Betriebserlaubnis offenbar nicht richtig kontrolliert worden. Die Nachbarin hatte e bereits mehrfach gegen den Betrieb des Wahlefeldsaals geklagt. Die Fraktionsführung der CDU fordere Konsequenzen aus dem Vorgehen des Geschäftsbereiches Wohnen und Gewerbe, hatte CDU-Fraktionschef Johannes Bäumges erklärt.

Wenn die CDU-Fraktion auf das vom Rat in Auftrag gegebene Organisations-Gutachten verweise, das sich auch auf den Geschäftsbereich Wohnen und Gewerbe erstrecke, erwecke sie den Eindruck, dass es der Politik obliege, Konsequenzen aus den Ergebnissen des Gutachtens zu ziehen. Das entspreche nicht den Tatsachen. Konsequenzen aus einem solchen Gutachten zu ziehen obliege einzig dem Bürgermeister, der als Chef der Verwaltung die Organisationshoheit habe.

Wenn die Fraktionsführung pauschal die Bauverwaltung kritisiere, verkenne sie, dass es dort viele engagierte Mitarbeiter gebe. Als amtierender Chef der Verwaltung sehe er es als seine Aufgabe an, sich vor die Mitarbeiter zu stellen, die somit zu Unrecht in ein schlechtes Licht gerückt würden. Die Verwaltung in Willich brauche einen Vergleich mit anderen Städten nicht zu scheuen. Im Gegenteil: In der Stadtverwaltung laufe vieles besser als in den Verwaltungen mancher Nachbarkommune. Für den Personalrat der Stadt Willich sagte Günter van Eesbeeck, die Verwaltung in gute und schlechte Verwaltung zu unterteilen, wie es die CDU tue, sei nicht hinnehmbar. Wenn einzelne Fehler vorkämen, müsse daran gearbeitet werden, sie rechtfertigten aber nicht eine derart pauschale Reaktion wie die der CDU.

Kerbusch sagte, er verstehe auch die jüngste Reaktion des Vorstands der Neersener St. Sebastianus-Bruderschaft nicht. Der hatte erklärt, die Verwaltung arbeite fehlerhaft und räume den Problemen um den Wahlefeldsaal keine Priorität ein. Die Klage gegen die Betriebsgenehmigung für den Wahlefeldsaal beruhe darauf, dass im Kern die Zahl und Art der Veranstaltungen im Wahlefeldsaal die Vorgaben der Betriebsgenehmigung überschritten hätten, sagte Kerbusch weiter. Die Verwaltung habe alles getan, um die Weiterführung des Saales zu ermöglichen. Unter anderem seien aus dem städtischen Haushalt Gutachterkosten bezahlt worden, die Stadt habe auch darauf verzichtet, von der Bruderschaft Gebühren für die Genehmigungen zu erheben. Der sicherlich vorliegende Fehler der Verwaltung bei der Zustellung habe aber keine Zeitfolgen, da es eine weitere Klage gegen die Erlaubnis gebe, sagte Kerbusch.

(RP)
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