Stadt Willich Wirtschaft lässt sich gern fördern

Stadt Willich · Willichs Wirtschaftsförderer Christian Hehnen und City-Managerin Christel Holter berichteten gestern über ihre Arbeit im vergangenen Jahr. Die Gewerbegebiete Münchheide und Stahlwerk Becker sind zu über 80 Prozent belegt.

 Das alte Wasserwerk im Stahlwerk Becker ist das Sorgenkind des Industriegebietes, das ansonsten laut Wirtschaftsförderer Christian Hehnen gut läuft.

Das alte Wasserwerk im Stahlwerk Becker ist das Sorgenkind des Industriegebietes, das ansonsten laut Wirtschaftsförderer Christian Hehnen gut läuft.

Foto: Stephanie Wickerath

"Zuerst habe ich gedacht, ich halte die Mitarbeiter der Firmen bei meinen Besuch von der Arbeit ab, aber das war nicht so, sie freuten sich über den Kontakt", erinnert sich Christian Hehnen an die Anfänge, als er mit der Wirtschaftsförderung begann. Mittlerweile kümmert er sich seit fünf Jahren neben der Bestandspflege schon längst angesiedelter Unternehmen um die neu zugezogenen Firmen. Der Wirtschaftsförderer hatte gestern zum Pressegespräch einen weiteren "Kümmerer" mitgebracht: City-Managerin Christel Holter, die mit Ursula Preuß und Simone Muschik seit vier Jahren mit dem Fokus Alt-Willich für die Innenstadtentwicklung zuständig ist. Beide zogen ein gutes Fazit des abgelaufenen Jahres, blickten dabei auch nach vorn.

Am gestrigen Abend wurde im Hauptausschuss der Jahresbericht 2014 zur Wirtschaftsförderung und Innenstadtentwicklung vorgestellt. Die Kommunalpolitiker hatten dies gewünscht. Auf 29 Seiten haben Hehnen und Holter das Ergebnis ihrer Arbeit zusammengefasst. So sind die im Vorjahr getätigten Grundstückskäufe in den Gewerbegebieten an der Münchheide und im ehemaligen Stahlwerk Becker bilanziert. "Insgesamt haben wir 2014 eine Fläche von rund 47 600 Quadratmetern an acht Unternehmen veräußert, mit rund 200 neuen Arbeitsplätzen", sagte Hehnen. Teilweise seien die Betriebsanlagen noch im Bau, so von einem Logistik-Unternehmen, das eine Fläche von rund 21 400 Quadratmetern erworben hat; außerdem komme bald eine Stahl-Firma dazu.

"Da beide Gewerbegebiete, Münchheide und Stahlwerk, inzwischen zu über 80 Prozent abverkauft sind, wird es zunehmend schwierig, eine passende Auswahl für neue oder erweiterungswillige Unternehmen zu finden", meinte Hehnen weiter. Er will ferner daran arbeiten, die Leerstandsquote zu verringern. Diese sei im Vorjahr von 6,1 auf 4,8 Prozent zurückgegangen. Als "schade" bezeichnete es der Wirtschaftsförderer, dass zum Beispiel ein 4700 Quadratmeter großer Büro- und Lagerkomplex an der Hanns-Martin-Schleyer-Straße seit Längerem leer stehe. Aber es gibt auch noch freie Grundstücke, von 1000 bis zu 11 500 Quadratmetern.

Genug zu tun hat auch Christel Holter mit ihrem Team. "Je mehr man bekannt wird, umso mehr steigen die Wünsche und damit die Aufgaben", sagte die City-Managerin, die weiter daran arbeitet, dass die Innenstätte attraktiver und mit einem besseren Branchenmix als bisher versehen werden. Vieles, so die Gespräche mit Händlern oder den anderen Eigentümern, finde hinter verschlossenen Türen statt, man brauche halt einen langen Atem. Sie sagte aber auch: "Die Zusammenarbeit mit den Eigentümern ist besser geworden, einige haben verstanden, dass ihre Immobilie an Wert gewinnt, wenn Fassaden oder die inneren Geschäftslokale attraktiver und kundenfreundlicher werden." Mit gutem Beispiel gingen neben den Händlern einige andere Eigentümer voran, die sich zum Beispiel um eine bessere Fassadenbeleuchtung kümmern, um die Pflege der Blumenampeln bemühen oder innovative Geschäftsideen hätten, wie das Einrichtungshaus XXS an der Fischelner Straße.

Ein Wunsch von Christel Holter ist, dass in absehbarer Zeit weitere Wohn- und Gewerbeflächen an der Burgstraße/Ecke Bahnstraße entstehen. Seit etwa zwei Jahren würden dazu Gespräche geführt. Und da die Managerin auch viel bei der Neugestaltung des Bereiches auf und um den Marktplatz herum mitgewirkt hatte, nennt sie zwei weitere ihrer Wünsche: "Dass es dazu bis Ende dieses Jahres eine von der Mehrheit des Rates akzeptierte Ausführungsplanung gibt." Und bezogen auf die nächsten fünf Jahre: "Dass der Marktplatz bis dahin auch wirklich so angenommen und lebendig wird, wie wir uns das alle vorstellen."

(wsc)
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