Stadt Willich Zwei Chöre liefern X-Faktor-Jingle

Stadt Willich · "Alles, was wir hier filmen, kommt ins Fernsehen und zwar nicht nur einmal", rief Vox-Mitarbeiterin Tina Wiesner mit gespielter Strenge durch das Megaphon. "Wer das nicht will, der muss jetzt gehen."

 Die Chöre Tonköpfe und Frauenpower formierten sich zu einem großen X – passend zum Titel der Sendung X-Faktor.

Die Chöre Tonköpfe und Frauenpower formierten sich zu einem großen X – passend zum Titel der Sendung X-Faktor.

Foto: Stefan Finger

Lautes Gelächter von den Rängen war die Antwort. Und natürlich ging niemand, denn die 150 Frauen des Chores "Frauenpower" und die 30 Mitglieder des gemischten Chores "Tonköpfe" waren schließlich eigens für die Aufnahmen des TV-Senders Vox zum Neersener Schloss gekommen. Dort stellten sie sich auf die Zuschauertribüne der Schlossfestspiele. Und als alle 180 Musikerinnen und Musiker ihren zuvor markierte Platz eingenommen hatten, staunten Tina Wiesner und das Kamerateam: Ein X hatte sich gebildet. "Das haben wir uns vorher so überlegt, schließlich geht es ja um die Sendung X Factor", erzählt Andrea Kautny, die die beiden Willicher Chöre leitet.

Schützen mussten Ruhe geben

Für diese Sendung, eine Casting-Show, galt es einen neuen Jingle, also die Erkennungsmelodie, einzuspielen. 20 Sekunden lang wird dieser Jingle sein, der zu Beginn jeder Sendung ausgestrahlt wird. Die Aufnahmen am Schloss freilich dauerten länger. Eineinhalb Stunden harrten die Chöre aus, der Stimmung tat das aber keinen Abbruch. "Das hat richtig Spaß gemacht", waren sich die Sängerinnen hinterher einig.

Dazu trug wohl auch Student Simon bei, der von Vox engagiert in einem übergroßen X aus Schaumstoff steckte und fröhlich durch die Gegend hopste. Zwischendurch musste Andrea Kautny kurz bei der St. Sebastianus-Schützenbruderschaft anrufen. Die hatte ihr Festzelt ganz in der Nähe aufgebaut und die laute Musik störte die Fernsehaufnahmen. "Ich habe im Vorfeld schon mit den Schützen gesprochen und sie waren sehr kooperativ", sagt die Chorleiterin. Die Parade ließ sich allerdings nicht verschieben, aber da waren die Chöre schon so in Fahrt, dass ihre Stimmen sich problemlos über die Marschmusik hinwegsetzten.

Und nicht nur mit der X-Form auf der Tribüne überraschten die Willicher das Fernsehteam aus Köln. Auch einen Text hatte Annette Niklas von "Frauenpower" für den Jingle kreiert. "Bisher war es nur eine Melodie", erzählt Kautny, jetzt aber hat der Jingle einen Text: "Sing, sing, sing - sing your song, sing it and have fun!" Während das X auf der Tribüne später aufgelöst wurde und alle Sänger sich für eine weitere Kameraeinstellung auf der Bühne platzierten, wurde der Text übernommen. Der Kontakt zu den Willicher Chören und ihrer agile Leiterin war über Vox-Mitarbeiterin Tina Wiesner zustande gekommen, deren Mutter bei den Tonköpfen singt. Um den Chor stimmgewaltiger und für das Kamerabild imposanter zu machen, kam "Frauenpower" noch hinzu.

(WS03)
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