Wülfrath 60 Kinder bekommen ein neues Zuhause auf Zeit

Wülfrath · Die ersten Erdarbeiten beginnen in diesen Tagen auf dem Gelände in Aprath. Dies ist gewissermaßen der Startschuss für den Bau von sechs Wohngruppen des Heilpädagogisch-Psychotherapeutischen Zentrums (HPZ) in der Bergischen Diakonie. Mehr als fünf Millionen Euro investiert der Verband in den Neubau der drei Häuser mit zwei Geschossen für insgesamt sechs Gruppen, die 60 Kindern und Jugendlichen ein Zuhause auf Zeit bieten. Wunsch ist, die Bauarbeiten des ersten Komplexes bis zum Sommer abzuschließen, erklärt Renate Zanjani, Sprecherin der Bergischen Diakonie.

Das HPZ wurde zu Beginn der 1970er Jahre gegründet, um Kindern und Jugendlichen mit besonders gravierenden Belastungen zu helfen, die weder von Kinder- und Jugendpsychiatrie noch von Jugendhilfe allein ausreichend gefördert und behandelt werden können. Ziel der Behandlung ist die Rückführung in die Familie oder die Klärung einer langfristigen Perspektive. Angeschlossen sind eine Institutsambulanz sowie eine zwölf Plätze umfassende Tagesklinik, in der Kinder und Jugendliche bis zu einem Alter von 18 Jahren behandelt werden.

Das HPZ ist bis heute die einzige Einrichtung, die integrativ die Möglichkeiten beider fachlichen Disziplinen nutzt und so für viele Familien die vielleicht letzte Chance bedeutet, als Familie erhalten zu bleiben und eine dauerhafte Fremdunterbringung des Kindes beziehungsweise des Jugendlichen zu vermeiden. Die bestehenden Wohngruppen wurden in den 70er Jahren in der damals üblichen Bauweise errichtet. Im Laufe der Jahrzehnte haben sich die Wohngruppenstandards verändert, und auch die Barrierefreiheit ist ein wichtiges Kriterium. Deshalb wird nun neu gebaut.

(tws)
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