Wülfrath Aprather Bibel: 100 Texte und 100 Bilder

Wülfrath · Seit 2013 haben Menschen ihre Ideen zum Neuen Testament entwickelt. Bevor sie gebunden wird, gibt's Ausstellungen.

 BDA-Vorstand Jörg Hohlweger (r.), Filialdirektor Hans Werner Fritze (Mitte) und Manuel Rohde, Leiter des Offenen Ateliers, freuen sich über die Ausstellung in der Filiale an der Goethestraße.

BDA-Vorstand Jörg Hohlweger (r.), Filialdirektor Hans Werner Fritze (Mitte) und Manuel Rohde, Leiter des Offenen Ateliers, freuen sich über die Ausstellung in der Filiale an der Goethestraße.

Foto: A. Blazy

Die Filiale der Kreissparkasse Düsseldorf an der Goethestraße beherbergt bis zum 2. Februar einen echten Schatz: Die in drei Jahren geschaffene Aprather Bibel ist zwar noch nicht gebunden, große Teile dieses außergewöhnlichen Kunstwerkes sind aber fast drei Wochen dort zu begutachten. Es handelt sich um ein wahrhaft inklusives Kunstprojekt des Offenen Ateliers und der Seelsorge der Bergischen Diakonie: Bewohner, Angehörige, Mitarbeitende und Besucher haben seit 2013 Teile des Neuen Testaments aus ihrer Sicht interpretiert. Sie schrieben Texte ab und malten dazu ihre Gedanken und Empfindungen. Am Ende standen 100 Texte, 100 Bilder und gut 160 Mitwirkende, die die Aprather Bibel nun fertig zum Binden zusammengeführt haben. Aber: Bevor das Gesamtwerk vollendet wird, ist es noch als Ausstellung mit 80 Werken in der Wülfrather Kreissparkasse zu sehen. Viele hoffen, dass sich auch noch andere Ausstellungsmöglichkeiten finden lassen.

Hans Werner Fritze, Kreissparkassen-Direktor in Wülfrath, gefiel das Projekt, so dass das Kreditinstitut sich entschloss, das Projekt finanziell zu unterstützen. Seine einzige Bedingung: Nach Fertigstellung sollte die Aprather Bibel in der Kreissparkassen-Kundenhalle zu sehen sein. Das hat ja nun geklappt, sagte gestern Vormittag BDA-Vorstand Pfarrer Jörg Hohlweger, der sich freute, dass dieses Buch, welches wohl weltweit am meisten gedruckt wird, in den Mittelpunkt rückt. "Jeder kennt es, aber kaum einer liest noch darin", sagte er.

Gerade deshalb sei es ideal gewesen, viele unterschiedliche Menschen malen und schreiben zu lassen. Vor allem die Beschäftigung von Menschen mit psychischen Problemen mit dem Buch der Bücher sei ein so ideales inklusives Projekt, wie man es sich nicht besser wünschen könne. Manuel Rohde, Leiter des Offenen Ateliers, betonte, wie sehr gerade die persönlichen Zugänge der Mitwirkenden zum Thema ihn beeindruckt hätten.

Begonnen hatte alles mit einer Gruppe von Konfirmanden. Es folgten Gruppen mit Bewohnern und Mitarbeitern des Sozialtherapeutischen Verbundes. Anschließend wurden auch die Häuser der Altenhilfe, die Förderschule der Kinder- und Jugendhilfe sowie das Evangelische Berufskolleg einbezogen. Auch Mitglieder der Düsseler Kirchengemeinde beteiligten sich letztlich an der Gestaltung der Texte und Bilder. Der besondere Reiz der Exponate liegt in der Darstellungsvielfalt, die vom Strichmännchen bis zum kunstvollen Porträt reicht. Für jeden etwas, aber auch von jedem etwas.

Um Interessierten die Ausstellung näher zu bringen, wird es eine offene Führung am Donnerstag, 21. Januar, 16 Uhr, in der Kreissparkasse geben. Persönliche Führungen können aber ebenfalls vereinbart werden: Info und Anmeldung Offenes Atelier, Telefon 0202 2729318 oder per E-Mail info@bergische-diakonie.de.

(rei)
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