Wülfrath Den neuen Blick auf Wülfrath finden

Wülfrath · Im Rathaus sind bis 13. August Fotografien mit Wülfrather Motiven von Rosi Stöcker und Thomas Müller zu sehen.

Premiere im Foyer des Rathauses: Dort wurde gestern die Ausstellung "Wülfrather Motive" eröffnet. Es ist das erste Mal, dass im Rathaus Fotografien ausgestellt werden, bisher war dort immer Malerei zu sehen. Doch als Anja Haas vom Amt für Wirtschaftsförderung vor einiger Zeit Rosi Stöcker kennenlernte, war schnell die Idee geboren, eine Ausstellung mit Fotografien auf die Beine zu stellen. Und auch das Thema der Werke war schnell gefunden: "Viele wissen gar nicht, was für ein Kleinod die historische Altstadt von Wülfrath ist", betont Anja Haas, "und auch die hügelige Landschaft in der Umgebung begeistert immer wieder die Gäste, die nach Wülfrath kommen."

Neue Motive der Stadt zeigen, nicht nur für Gäste von außerhalb, sondern auch für die Wülfrather selbst, ist somit das Ziel der Ausstellung. Für die hat sich Rosi Stöcker mit Thomas Müller zusammengetan. Der ist zwar in Wuppertal geboren, fühlt sich dennoch als alter Wülfrather. Er sucht seit vielen Jahren gezielt nach Motiven in der Stadt, die vielleicht nicht so bekannt sind und oft fotografiert wurden. "Denn in Wülfrath ist eigentlich so ziemlich alles abfotografiert worden", erklärt Müller, "ich möchte aber neue Motive finden."

Seit seinem 14. Lebensjahr ist er begeisterter Hobbyfotograf. Damals kaufte er sich von seinem Konfirmationsgeld seine erste Kamera und begann, seine Umgebung abzulichten. Thema dieser Fotografien sind hauptsächlich seine Reisen, besonders Asien hat es ihm angetan, "aber auch der Rest der Welt", sagt Thomas Müller und schmunzelt. Bei den "Wülfrather Motiven" hat er sich unter anderem mit dem Industriestandort Wülfrath auseinandergesetzt. Rheinkalk, aber auch die Arbeit in einer alten Industriehalle, bei der die Funken sprühen, sind auf seinen Fotografien zu sehen. Dabei wirken viele seiner Bilder etwas künstlich, was an der Art liegt, wie er seine Bilder macht. So nutzt er beispielsweise die HDR-Technik, bei der der Konstrastbereich der Fotografien erweitert wird. Dabei wird ein Motiv drei Mal fotografiert, die Bilder werden unter-, über- und normal belichtet und dann zusammengefügt. "So entsteht der künstliche Eindruck", erklärt Thomas Müller. Dies ist beispielsweise gut in den Bildern zu erkennen, bei denen die Wolken am Himmel besonders bedrohlich im Vordergrund sind, etwa beim Blick auf die Werke von Rheinkalk.

Rosi Stöcker hat sich für die Ausstellung zahlreiche Motive aus der Wülfrather Innenstadt ausgesucht, etwa den Heumarkt und die Wilhelmstraße, den Angergarten, die Hacke Straße oder die Wiedenhofer Straße. Sie zeigt besonders idyllische oder historische Orte der Stadt, aber auch Blicke über die Felder rund um Wülfrath, auf Rohdenhaus und Düssel. Ihre Motive sucht sie dabei nicht gezielt aus, vielmehr findet sie diese. "Wenn ich spazieren gehen und mir etwas ins Auge fällt, fotografiere ich es. Das können ganz verschiedene Motive sein", sagt Rosi Stöcker. Ihr besonderes Steckenpferd sind allerdings Tierfotografien. "Ich beobachte die Tiere und versuche, ihre Gebärden und Mimik einzufangen."

(RP)
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