Wülfrath Die Stadt hat jetzt auch ein Erdgas-Auto

Wülfrath · Seit Juni ist der schneeweiße Öko-Flitzer im Einsatz. Für Jugendamts-Einsätze passen drei Kindersitze nebeneinander.

 Die Stadt Wülfrath hat Ihr erstes Erdgas-Auto im Fuhrpark aufgenommen. Bürgermeisterin Claudia Panke und Arne Dorando freuen sich.

Die Stadt Wülfrath hat Ihr erstes Erdgas-Auto im Fuhrpark aufgenommen. Bürgermeisterin Claudia Panke und Arne Dorando freuen sich.

Foto: Achim Blazy

Geräumig, grün, günstig - die drei großen Gs zeichnen maßgeblich eine städtische Neuanschaffung aus. Bereits seit Juni komplettiert ein sogenannter VW-Kombi der Serie EcoProfil den Fuhrpark. "Ein wichtiges Kriterium bei der Ausschreibung war die Umweltverträglichkeit", sagt Bürgermeisterin Claudia Panke über den schneeweißen, mit Erdgas betriebenen Öko-Flitzer.

Kurzzeitig hatte man in der Verwaltung über "Elektromobilität nachgedacht". Auch, weil erst kürzlich in unmittelbarer Nähe zum Mehrgenerationenpark eine Stromtanke für Autos an zentraler Stelle in Betrieb genommen wurde. "Aber mit diesem Dienstfahrzeug müssen auch mal mehrere hundert Kilometer absolviert werden", bekanntermaßen ist das E-Tankstellen-Netz für derlei Exkursionen noch nicht engmaschig genug. Die hohe Reichweite braucht der geräumige Caddy mit dem amtlichen Kennzeichen ME XB 947 auch deshalb, weil zukünftig nicht allein Ordnungsamtschef Sebastian Schorn und Team damit unterwegs sind. "Wir haben uns für dieses Multifunktionsfahrzeug entschieden, weil hier drei Kindersitze nebeneinander hineinpassen." Und die braucht es, wenn die Mitarbeiter des Jugendamtes unterwegs sind. Generell steht das Ökomobil allen städtischen Mitarbeitern zur Verfügung. Die erhöhten Anschaffungskosten von etwa 20.000 Euro, an denen die Stadtwerke zu etwa zehn Prozent beteiligt sind, rechnen sich: "Der niedrigere Kraftstoffpreis spart bares Geld bei jedem gefahrenen Kilometer." Der Erdgas-Kombi hat ein Verbrauch von innerorts 5,2 kg pro 100 Kilometer und außerorts 3,5 kg pro 100 Kilometer. Die CO2-Emissionen liegen 25 Prozent unter denen eines Benziners, auch die Ruß-Partikel und Stickoxide sind weniger. Der Caddy komplettiert den Fuhrpark, zu dem zwei Fabrikate der Marke "Ford Fusion" zählen. Zwar sanken 2015 bundesweit erstmals sowohl die Zahl der Tankstellen als auch die der erdgasbetriebenen Fahrzeuge. Dabei gibt es einige gute Argumente für den Erdgasantrieb: Zwar kosten die Autos bei der Anschaffung durchschnittlich mehr als Benziner und haben auch eine kürzere Reichweite. Dafür fallen aber die Kraftstoffkosten - vor allem dank einer steuerlichen Vergünstigung - wesentlich niedriger aus. Das gilt auch jetzt noch, obwohl die Benzin- und Dieselpreise gesunken sind. Beim Einsatz von Bio-Gas fällt die Bilanz noch besser aus. Anders als Dieselfahrzeuge emittieren gasbetriebene Fahrzeuge nämlich kaum Feinstaub und Stickoxide.

Die Betankungsfrage stellt sich in der Kalkwerkerstadt nicht. Denn quasi vis-a-vis des Rathauses befindet sich bei Aral eine entsprechende Zapfsäule. Und Wülfrath ist mit der Neuanschaffung noch grüner geworden: Zwei E-Bikes gibt es für den innerstädtischen Dienst bereits. "Die Dienstanweisung lautet, sie nur mit Helm zu nutzen." Das hat versicherungstechnische Gründe und dient der Vorbildfunktion.

(RP)
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