Bisher vertrat die Bezirksregierung die Position, dass Düssel im Regionalplan aufgrund der geringen Einwohnerzahl nicht als allgemeiner Siedlungsbereich dargestellt wird. Folglich konnten auch keine größeren Siedlungsflächen neu hinzukommen. Lediglich die sogenannte Eigenentwicklung aus dem Bestand heraus, zum Beispiel durch Baulückenschließung, wäre danach möglich, erklärt Welp. "Um aber in Düssel eine Mindestgrundversorgung mit Dienstleistungen und Einzelhandel in Zukunft tragfähig zu gestalten, ist eine größere Einwohnerzahl eine zwingende Voraussetzung."

Die Bezirksregierung lenkte in dieser Diskussion nun jedoch ein und zeigte sich kompromissbereit, wie Welp weiter erläutert. Hintergrund: Düssel liegt demnächst an zwei S-Bahnen (S 9 und der neuen S 28) mit Haltepunkten, und gerade entlang von derartigen Trassen ist eine Siedlungsverdichtung landesplanerisch gewollt. "Dies spricht für eine Weiterentwicklung von Düssel", schildert Welp, zugleich Vorsitzender des Ausschusses für Wirtschaftsförderung und Stadtentwicklung. "Ein weiterer Pluspunkt" ist für ihn die erfolgreiche Teilnahme am Landeswettbewerb "Zwischen Rhein und Wupper: zusammen - wachsen". "Dieses Motto kann man bezogen auf Wuppertal, einem weiteren Teilnehmer, und Wülfrath auch durchaus wörtlich als das gewollte Zusammenwachsen von Düssel und Dornap verstehen." Die Bezirksregierung hat sich daher bereiterklärt, im ersten Änderungsverfahren zum Regionalplan eine Projektidee zum Ausbau von Düssel mit einer stärkeren Verflechtung mit dem ehemaligen Wülfrather, heute Wuppertaler Stadtteil Dornap entlang der Schienenpersonennahverkehr-Strecken konstruktiv zu begleiten.