Wülfrath Er plant jetzt das Stadtgebiet Wülfraths

Wülfrath · Martin Barnat ist als technischer Dezernent für die Umsetzung des Stadtentwicklungskonzepts verantwortlich.

 Martin Barnat hat als Technischer Dezernent immer die Entwicklung der Stadt Wülfrath im Blick.

Martin Barnat hat als Technischer Dezernent immer die Entwicklung der Stadt Wülfrath im Blick.

Foto: dietrich janicki

Seit April dieses Jahres ist Martin Barnat technischer Dezernent. Das Interesse an seiner unmittelbaren Umgebung sowie der Umwelt begleitet den 49-Jährigen lebenslänglich. "Schon als kleiner Junge habe ich geguckt, wo und wie etwas neu gestaltet und gebaut wird." Gerne hat er das mit Lego nachgebaut oder in Zeichnungen eigene Ideen verwirklicht. Gleichzeitig war klar, dies nicht allein im stillen Kämmerlein zu tun. "Ich wollte gerne etwas fürs Allgemeinwohl tun", am liebsten gleich noch die Umwelt verbessern.

Konsequenterweise absolvierte der gebürtige Wuppertaler, der das Bergische Land und sein Drumherum "richtig gerne mag", nach dem Abitur zunächst eine Ausbildung im Gehobenen nicht-technischen Verwaltungsdienst. "Meine Eltern sagten, ich solle ruhig was Solides machen." Anschließend studierte er Architektur. Unter anderem in Weimar. Eine Stadt, von der er wegen des "weiten kulturellen Spektrums" schwärmt und in der er sich schwerpunktmäßig der europäischen Urbanistik widmete. "Diese Phase hat enorm viel gebracht", nicht allein bei den ersten Job-Stationen in Kleve und Neu-Isenburg.

Sondern maßgeblich für all das, was jetzt in Wülfrath ansteht. Stadtentwicklungskonzept heißt das Zauberwort. Dahinter verbergen sich nicht allein Aufhübschungs- und Sanierungsmaßnahmen wie aktuell im Herzen der Innenstadt - an der Adresse Am Diek haben die Stadtwerke gerade ihre Arbeiten abgeschlossen, nun geht es an der Wilhelmstraße weiter. Damit ist alles im Zeitplan. "Auch die einzelnen Ortsteile müssen im Gesamtkonzept und parallel genug Aufmerksamkeit finden." Natürlich ist es eine "Herausforderung, ohne Geld auszukommen. Aber nicht alles liegt am Finanziellen", verweist er auf die notorisch klamme Stadtkasse. "Wichtig ist, die Bürgerschaft mitzunehmen" und die Wülfrather sind nach seiner Meinung "motiviert und identifizieren sich stark". Das sei eben auch neben allem technischen und planerischen Know-how sowie der Budgetverantwortung eine wichtige Fähigkeit, "die richtigen Leute zusammen zu bringen und Kontakte herzustellen". Wie erfolgreich das geht, zeigt das Mehrgenerationenprojekt In den Banden. So für die Zukunft gewappnet, sollen weitere Quartiere folgen: So wie in Rohdenhaus rund um das Areal der alten Schule oder in Düssel, wo das Gebiet um den alten Sportplatz zur Wohnnutzung umfunktioniert wird. Um die Adresse Ellenbeek will man sich im Dezernat kümmern, "vor allem der Rote Platz soll als Stadtteilzentrum reaktiviert werden".

Mittendrin sind die Beteiligten an der Adresse Düsseler Tor. Was nicht ganz geräuschlos ist. Die Politik wünscht sich die Neubebauung in Anlehnung an die berühmten "Hundertwasser-Häuser, ein markanter Standort". Die GWG muss wirtschaftliche Aspekte berücksichtigen. "Im Interessenkonflikt zwischen Politik, Verwaltung und GWG hat sich Barnat durchaus Gegner gemacht", sagt ein Ratsmitglied. Barnat müsse aufpassen, nicht zwischen die Fronten zu geraten, Er selbst nennt es "Herausforderung, den Interessen gerecht zu werden".

Von und zur Arbeit erkundet Barnat sein Wülfrath mit dem Rad. Auch die Mittagspause und Wochenenden verbringt er am liebsten radelnd. Entlang der Nordbahntrasse, "einem echten Highlight, weil es keinen Kontakt zu Autos gibt", oder entlang des Panoramaradwegs - aus dem gleichen Grund. "Ich bin kein Off-Road oder Sport-Fahrer" und sitzt er nicht auf diesem Vehikel, verbringt er "viel Zeit mit Freunden und der Familie". Allesamt "wichtige Impulsgeber, ich bin glücklich über diesen Input".

(RP)
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