Wülfrath Etat 2015 ausgeglichen - aber große Risiken

Wülfrath · Steigende Steuereinnahmen, höhere Sozialausgaben für Kinder und Jugendliche, kein Schuldenabbau.

 Bürgermeisterin Claudia Panke und Kämmerer Rainer Ritsche kennen die Risiken des jetzt aufgestellten Haushalts 2015.

Bürgermeisterin Claudia Panke und Kämmerer Rainer Ritsche kennen die Risiken des jetzt aufgestellten Haushalts 2015.

Foto: dj

Die gute Nachricht: Wülfrath soll im zweiten Jahr nach 2014 auch im nächsten Jahr wieder einen ausgeglichenen Haushalt vorweisen. Die schlechte Nachricht: Das wird ganz, ganz schwer. Denn Bürgermeisterin Claudia Panke und Kämmerer Rainer Ritsche beeilten sich gestern bei der Einbringung des Etats in den Rat, deutlich auf die hohen Risiken der Finanzplanung hinzuweisen. Drei Punkte bedrohen den jetzt auf 798 Seiten festgeschriebenen Etat: Die historisch tiefen Zinsen machen die Kredite zwar derzeit billig, beim Anstieg kämen aber enorme Kosten auf die Stadt zu. Zweitens könnte die Kreisumlage bei der Feinplanung noch mal deutlich steigen und drittens erinnern die veranschlagten Gewerbesteuereinnahmen traditionell an eine Wundertüte. "Die Risiken sind hoch", sagten gestern Panke wie Ritsche übereinstimmend zu dem angestrebten Ziel der schwarzen Zahlen.

Die Stadt nimmt 2015 gegenüber dem Vorjahr etwa eine Million Euro mehr ein. Aber: Sie muss mehr ausgeben. Zum Beispiel beim Personal (325 000 Euro), bei den sozialen Leistungen, insbesondere für Kinder und Jugendliche (520 000) sowie Asylbewerber (80 000). Dazu kommt eine um 1,1 Million Euro höhere Kreisumlage als 2014. Für Panke besonders ärgerlich: Wülfrath muss sich 2015 erstmals auch an der Finanzierung der Solidarumlage beteiligen. 324 000 Euro will das Land dazu einsammeln. Durch die Mehraufwendungen hat die Stadt nur eine Wahl: Massive Einsparungen in der Gebäudebewirtschaftung und -unterhaltung sind geplant. Sonst könnte der Etat nicht ausgeglichen werden, weiß Panke. Bis 2018 sind ausgeglichene Haushalte geplant, doch die Stadt investiert auch. 15,5 Millionen Euro sind bis 2018 eingeplant: 4 Millionen Euro in das Stadtentwicklungsprogramm, eine Million ins Kanalsanierungskonzept. In die Schulen fließen 800 000 Euro, die Feuerwehr soll mit Fahrzeugen und Geräten im Wert von 3,3 Millionen Euro ausgestattet werden. In die Verwaltung und den Baubetriebshof fließt rund eine Million Euro. Für die Straßeninfrastruktur und damit in Zusammenhang stehender Grundstückserwerb, die Erschließung größerer Areale (Ex-Krankenhaus und Grundschule Rohdenhaus) sind etwa 2,9 Millionen Euro eingeplant. Für den Umbau der Hauptschule zu einem Bildungs- und Kommunikationszentrum wurden 800 000 Euro in den Etat geschrieben, der Umbau der Rettungs- und Feuerwache schlägt mit noch einmal etwa 1,5 Millionen Euro zu Buche. Fakt ist aber auch: Die Schuldenlast Wülfraths verharrt 2015 bei 70 Millionen Euro.

(RP)
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