Wülfrath Feuerwache plus Nebenstandort?

Wülfrath · In der Sitzung des Ausschusses für Umwelt und Ordnung legte Gutachter Uwe-Wolf Lülf einen Brandschutzbedarfsplan vor. Wichtigste Punkte: Ein Nebenstandort zur Feuerwache Wilhelmstraße sowie zusätzliche Feuerwehrleute.

 Die Zukunft der Feuerwache an der Wilhelmstraße ist Teil des Brandschutzbedarfsplans.

Die Zukunft der Feuerwache an der Wilhelmstraße ist Teil des Brandschutzbedarfsplans.

Foto: Dietrich Janicki

Brandschutz ist Chefsache. Also hat Rainer Ritsche, Kämmerer und 1. Beigeordneter, aufmerksam zugehört, als Gutachter Uwe-Wolf Lülf jetzt im Ausschuss für Umwelt und Ordnung seinen Brandschutzbedarfsplan vorstellte. "Wir müssen tätig werden", sagt Rainer Ritsche.

Zwei Handlungsschwerpunkte gibt es. Zum einen muss eine Antwort darauf gefunden werden, "wie die ehrenamtlichen Feuerwehrkräfte von ihren Wohnorten möglichst rasch die Fahrzeuge erreichen". Eine Antwort könnte eine neue Feuerwache sein. Empfohlen aber wird Handlungsoption zwei, nämlich einen Nebenstandort zu errichten. "Dabei handelt es sich um eine Fahrzeughalle mit angegliederten Sozialräumen und Toilette", skizziert Ritsche die Dimension des Neu-Standortes. Der übrigens "keine Millionen-Investition sein wird".

Diese neue Nebenstelle könnte optimalerweise im Wülfrather Süden sein. Denn hier leben viele dieser Ehrenamtler, "Ziel ist, ihre Anfahrtzeiten zu verkürzen". Mit dem neuen Nebenstandort müssten sie nicht kreuz und quer durch die Stadt, um wieselflink in die Fahrzeuge zu springen und mit Blaulicht zum Einsatzort zu düsen. Zur Erinnerung: Wülfrath ist in besonderem Maße dazu verpflichtet, seine Brandschutzziele einzuhalten. Es ist die einzige Stadt des Kreises, die keine hauptamtliche Feuerwehr hat. Kein seltenes Konstrukt im Bundesgebiet, aber eines, für das es eine Ausnahmegenehmigung der Bezirksregierung braucht.

Ein zweiter Handlungsschwerpunkt gilt der Sicherstellung der erforderlichen Personalstärke. "Da muss man gucken, ob über den bisherigen Stand hinaus aufgestockt werden muss", sagt der Kämmerer. Bislang sind es sieben Gerätewarte, die von 85 Freiwilligen - davon sind übrigens zehn Helfer weiblich - unterstützt werden. "Da braucht es mehr Hauptamtler." Der Personalschlüssel errechnet sich nach sechs Funktionen und einem Faktor von 1,6, was als Summe 9,6 Kräfte ergibt. "Da kann man jetzt nachdenken, ob auf- oder abgerundet werden muss."

Wie dieser Personalschlüssel gedeckt wird, darüber wird nun nachgedacht. Wie auch immer das Ergebnis ist, "parallel unternehmen wir Anstrengungen, weiter Ehrenamtliche zu gewinnen". Denn je mehr es davon gibt, desto besser ist die Versorgungslage - und desto weniger muss die notorisch klamme Stadtkasse finanzieren.

Ein Plus an freiwilligen Wehrleuten wäre auch deshalb wünschenswert, weil das Gutachten auch folgendes Resultat ergeben hat: 80 Prozent der Wülfrather pendeln zu ihren Arbeitsplätzen - darunter sind natürlich auch freiwillige Feuerwehrleute.

Der nun vorliegende Sachstandbericht schließt natürlich auch den Standort Wilhelmstraße ein. "Die räumlichen und technischen Anforderungen an einen geregelten Feuerwehrbetrieb haben sich weitereentwickelt", beschreibt Rainer Ritsche das in den 1970er Jahren errichtete Gebäude.

"Da gibt es inzwischen Verbesserungs- und Umbaubedarf." Ein Architekt ist zurzeit damit beschäftigt, diverse Varianten zu Erweiterungs- und Umbaumaßnahmen durchzuplanen. Dem Vernehmen nach sind dies alles Alternativen, die deutlich preiswerter als jedwede Art von Neubau sind.

(RP)
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