Wülfrath Feuerwehr soll schneller vor Ort sein

Wülfrath · Für eine Berufsfeuerwehr würde sich in Wülfrath kein geeignetes Personal finden.

 In acht Minuten sollen die ersten Feuerwehrwagen vor Ort sein. Das schafft die Wehr nur in der Hälfte aller Fälle.

In acht Minuten sollen die ersten Feuerwehrwagen vor Ort sein. Das schafft die Wehr nur in der Hälfte aller Fälle.

Foto: Feuerwehr Wülfrath

An Bürgermeisterin Claudia Panke liegt es nicht. "Wenn wir so viel Geld hätten, wie einige Städte im Süden des Kreises Mettmann, dann hätte ich längst eine neue Feuerwache bauen lassen", sagte die Bürgermeisterin jetzt in der Sitzung des Ausschusses für Umwelt und Ordnung. Aufgrund ihres großen ehrenamtlichen Engagements hätten die Feuerwehrleute eine neue und bessere Wache längst verdient, so die Bürgermeisterin. Weil Wülfrath aber nun schon seit Jahren knapp bei Kasse ist, sieht die Realität ganz anders aus.

Die Wache ist in die Jahre gekommen, entspricht nicht mehr den neuesten Normen. Ein Umbau ist dringend notwendig. Dazu kommt: Die Bezirksregierung sitzt der Stadt im Nacken. Denn die Feuerwehr erreicht ihre so genannten "Schutzziele" nicht. Statt nach zehn Minuten sollen in Wülfrath jetzt acht Minuten, nachdem ein Brand gemeldet wurde, erste Feuerwehrleute am Unglücksort ein. Fünf Minuten später sollen spätestens weitere Helfer eintreffen. Bei Auto-Unfällen gelten ebensolche Zeiten. Das Ziel soll in mehr als 90 Prozent der Einsätze erreicht werden, so die Vorgaben aus Düsseldorf. Die Realität in Wülfrath sieht aber ganz anders aus. In nicht mal der Hälfte der Fälle werden diese Zeiten erreicht. Das Problem gibt es nicht nur in Wülfrath, das sieht in vielen ländlichen Regionen nicht anders aus. Viele der freiwilligen Feuerwehrleute arbeiten nicht in Wülfrath oder so weit von der Feuerwache entfernt, dass es Probleme gibt. "Die acht Minuten für das Eintreffen am Brandort reichen oft gerade mal dazu, dass die Kräfte an der Wache ankommen.

Doch das es da erheblichen Verbesserungsbedarf gibt - darüber sind sich in Wülfrath alle einig. Einstimmig verabschiedete der Ausschuss nun den neuen Brandschutzbedarfsplan. Derzeit gibt es etwa 92 ehrenamtlichen Kräfte. Dazu kommen sieben hauptberufliche Gerätewarte. Doch die Aufgaben bei der Wülfrather Feuerwehr verlangen nach Berechnungen einer Sicherheitsfirma, die im Auftrag der Stadt an dem Brandschutzplan mitgearbeitet hat, fünf hauptamtliche Kräfte mehr. Das würde die Stadt mehr Geld kosten, dass sie aber nicht im Haushalt hat. Deshalb ist es bislang noch unklar, wie diese fünf Stellen finanziert werden sollen. Der Beschluss des Ausschusses gibt viel Interpretationsspielraum: "Hierzu sind noch verwaltungsinterne Abstimmungen erforderlich", heißt es in dem von den Politikern gefassten Beschluss. Eins würde auf jeden Fall keinen Sinn machen: Aus der freiwilligen Feuerwehr eine Berufsfeuerwehr zu machen. "Es würde sich kein Personal finden", sagte Kreisbrandmeister Torsten Schams. Wenn, würde es in Wülfrath nur einen Tagesdienst geben, das würde sich für Berufsfeuerwehrleute finanziell nicht lohnen, so Schams.

(RP)
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