Wülfrath Grandiose Aussichten am Steinbruchrand

Wülfrath · Die Kalkwerke Oetelshofen beteiligten sich an den Steinbruchtagen und luden Besucher nach Hahnenfurth ein. Es kamen mehrere Tausend Gäste.

 Die Dimensionen des Steinbruchs in Hahnenfurth sind beeindruckend.

Die Dimensionen des Steinbruchs in Hahnenfurth sind beeindruckend.

Foto: Dietrich Janicki

Die Zeiten des offenen Steinbruchs sind vorbei. Konnte man früher zumindest hier und dort noch einen Blick in die Grube Osterholz werfen, ist seit dem Beginn der Haldenerweiterung entlang des Schöllerweges zwischen Schöller und Gruiten nun auch der letzte Ausblick versperrt. Dafür gab es am Wochenende auf dem Betriebsgelände der Kalkwerke Oetelshofen einen ganz besonderen Einblick in die Welt des Natursteins. Die Natursteinbrüche Bergisch Land hatten dort ihre Türen geöffnet und zu den ersten "Steinbruchtagen" geladen.

Gekommen waren nicht nur mehr als 50 Aussteller mit reichlich Expertenwissen im Gepäck. Auch tausende Besucher waren nach Hahnenfurth gepilgert, um sich dort umzuschauen. Zwischenzeitlich sorgte der unerwartete Besucheransturm für ein Parkchaos auf dem Werksgelände und den umliegenden Nebenstraßen.

Naturstein scheint offenbar im Trend zu liegen. Und nicht nur das: Die moderne Familie werkelt gerne selbst. Bodenplatten verlegen, Gartenteiche anlegen, Weg pflastern - all das scheint zunehmend in Eigenregie stattzufinden. Deshalb gab es nicht nur Steinzeug in üppiger Auswahl, sondern gleich auch noch den passenden Workshop mit einer Anleitung zum Selbermachen. Damit zum Schluss das Ambiente stimmt, durften natürlich auch die Kunst und Floristisches nicht fehlen.

Und einen der selten gewordenen Einblicke in die Steinbruchwelten gab es eben auch. Ausgestattet mit Sicherheitswesten und Schutzhelmen wagten viele Neugierige einen Blick über den Steinbruchrand. Aus sicherer Distanz wurden sie dabei wohl auch vom Uhu in Augenschein genommen. Schließlich ist der gefiederte Nachtschwärmer dort seit Jahren Zuhause. "Mit dem Steinbruchbetrieb ist er bestens vertraut", weiß Detlef Regulski. Der Landschaftswart und Uhu-Experte erforscht die Lebensgewohnheiten des Steinbruchbewohners im Rahmen eines von den regionalen Kalkwerken und dem Naturs bereits mit spektakulären Ergebnissen von sich Reden gemacht hat.

Inmitten des Besucher-Trubels gab Jörg Iseke als Geschäftsführer der Kalkwerke auch Einblicke in all das, was sich dort seit Monaten in Sachen "Haldenerweiterung" tut. Mehrere Jahre hatte das Antragsverfahren gedauert: mit 180 Seiten war der Planfeststellungsbeschluss zur Erweiterung der "Grube Osterholz" keine leichte Lektüre für die mehr als 40 Institutionen, die zwischenzeitlich damit befasst waren. Nachdem klar war, dass die Kalkwerke eine Haldenerweiterung planen, rief das Vorhaben außerdem zwei Bürgerinitiativen auf den Plan "Die Anwohner sind mittlerweile in ein bestehendes Netzwerk eingebunden und werden über alle weiteren Schritte informiert", so Jörg Iseke.

Dass die alte Halde derweilen begrünt wurde, ist auch aus der Ferne gut zu sehen. Für den neuen Erdwall am Schöllerweg ist das "Grün" ebenso in Planung.

"Eine neue Aussichtsplattform gibt es, sobald der Bau soweit fortgeschritten ist, dass ein Einblick in den Steinbruch möglich wird", kündigt Iseke an.

(magu)
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