Wülfrath Gutachten schließt Stau vor neuer Kita aus

Wülfrath · Mit mehr Verkehr durch abholende Eltern erreicht die Schulstraße eine Auslastung von 50 Prozent. Anwohner glauben das nicht.

 Durch die parkenden Autos bleibt auf der Schulstraße nur eine Fahrbahn, auf der sich die entgegenkommenden Verkehre abwechseln müssen.

Durch die parkenden Autos bleibt auf der Schulstraße nur eine Fahrbahn, auf der sich die entgegenkommenden Verkehre abwechseln müssen.

Foto: Achim Blazy

Mit Spannung ist das Gutachten zur verkehrlichen Entwicklung an und auf der Schulstraße erwartet worden. Immerhin soll dort möglichst schnell eine neue Kindertagesstätte mit 100 Plätzen gebaut werden.

Die Politik und viele Anwohner waren in der Sitzung des Ausschusses für Umwelt und Ordnung dann aber doch erstaunt, wie klar das Urteil der Experten ist: Die Verkehrsgutachter sehen keinerlei Probleme an der Innenstadtstraße, sollte sich dort der Autoverkehr von morgens bis nachmittags erhöhen.

Die Anwohner kritisieren jedoch das Zählverfahren und glauben, dass sich die Belastung zwischen den beiden Knotenpunkten Schulstraße/Goethestraße und Schulstraße/Schillerstraße ungeachtet der Prognosen deutlich erhöhen werde.

Morgens zwischen 6.30 und 9 Uhr zählten die Gutachter den Verkehr. Ergebnis: Zwischen 99 und 110 Fahrzeugen notierte man, das sei eine maximal 28-prozentige Auslastung der Kapazitäten der Schulstraße insgesamt. "Die ist eine deutlich geringere Auslastung vergleichbarer Straßen in anderen Städten", stellte Verkehrsplaner Jürgen Carls fest.

Plane man eine Kita mit 100 Kindern, kämen 13 Mitarbeiter und eine Küchenkraft dazu. Dies sei eine vergleichbare Zahl zum Kindergarten Wilhelmstraße (den der an der Schulstraße ersetzen soll) oder auch dem am Düsseler Tor. Vier Parkplätze seien baurechtlich für die Mitarbeiter vorgeschrieben. "Wir planen aber sogar mit sechs", sagte der Technische Dezernent, Martin Barnart.

Mit insgesamt 219 Autos mehr pro Tag rechnet man, Das treibe die Auslastungsquote der Schulstraße zwar auf 35 Prozent, liege aber immer noch deutlich unter deren Möglichkeiten. Die Eltern, die ihre Kinder über den Tag bringen oder abholen fänden zudem genügend Parkplätze, die man im Umfeld finde: 15 Stellplätze an der Wasserwelt, zudem sechs dann auf dem Gelände der Kita. Fazit von Gutachter Carls: "Aus verkehrstechnischer Sicht ist eine leistungsfähige Erschließung der geplanten Kindertagesstätte möglich."

Das sehen Anwohner ganz anders. Sie erinnerten daran, dass die Schulstraße nur einspurig sei und der Verkehr nur langsam vorankomme, wenn dort mehr Hol- und Bringverkehr entstehe. Auch wenn man sich auf der einspurigen Straße abwechseln müsse, führe das nicht zu Staus, sagte Carls. Es habe zwar den psychologischen Eindruck, man warte dort länger, aber das sei bei den Verkehrszahlen überhaupt nicht zu erwarten.

Ein Anwohner beklagte, dass nur an einem Tag gemessen worden sei. Zudem sei die Straße kaum mehr als solche zu bezeichnen: "Rumpelwiese" käme dem schon näher, sagte er. Deshalb schlug man vor, die Straße wegen der vielen gefährlichen Situationen zwischen parkenden und fahrenden Autos mit so genannten "Kissen" zu versehen. Das entschärfe viele Situationen.

Da für den Kindergarten-Neubau auch ein Teil des Schulhofs der alten Hauptschule benötigt wird, der aber momentan von Besuchern der neuen Weiterbildungseinrichtung EBD genutzt wird, fragen sich viele: Wo sollen die künftig parken? Barnat stellte fest, dass die Stadt im Umkreis genügend städtischen Grundstücke besitze, auf denen neue Stellplätze ausgewiesen würden. Das sei geregelt.

(rei)
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