Wülfrath Gute Noten für Standort Wülfrath

Wülfrath · Wie die Befragung durch die IHK zeigt, sind die Kunden noch zufriedener als die Geschäftsleute mit ihrer Einkaufssituation. Es gibt offenbar weniger Schwächen und mehr Stärken.

Kunden bewerten den Einkaufsstandort Wülfrath besser als die Geschäftsleute. Dies ist das Fazit einer Umfrage. Zum zweiten Mal nach 2010 hat die IHK Düsseldorf Passanten und Geschäftsleute zu den Stärken und Schwächen des Einkaufsstandortes Wülfrath befragt. Geantwortet haben 60 Einzelhändler und Dienstleister sowie 300 Passanten. "Der Einkaufsstandort Wülfrath erhält von den Passanten insgesamt die Note 2,4 (zwei minus) und hat sich damit im Vergleich zu 2010 (drei plus) leicht verbessert. Diese Bewertung ist für Städte der Größenordnung Wülfraths gut, denn sie erhalten sonst durchschnittlich 'nur' eine 3,0. Die Kaufleute sind etwas kritischer und geben Wülfrath - wie schon vor fünf Jahren - die Note 2,7 (drei plus)", fasst Dr. Ulrich Hardt, Leiter der IHK-Zweigstelle, das Ergebnis der neuerlichen Befragung zusammen

Besuchsgrund Hauptgrund für die Passanten, in die Stadt zu kommen, sei der Einkauf (42 Prozent), gefolgt von der Absicht, Freunde/Bekannte zu treffen (15 Prozent). Während die Kunden 2010 noch täglich oder alle zwei Tage Besorgungen in der City erledigt hätten, kämen sie jetzt zwar nur noch zwei- bis dreimal pro Woche in die Innenstadt (41 Prozent), verweilten dort aber länger und gäben auch mehr Geld aus: der durchschnittliche Einkaufsbetrag sei von knapp 29 Euro (2010) auf gut 35 Euro gestiegen. Was den Handelsumsatz steigerte.

Innenstadtumbau Einen Grund für die längere Verweildauer sieht Bürgermeisterin Claudia Panke im erfolgreichen Innenstadtumbau: "Die Neugestaltung der Fußgängerzone, der attraktive Geschäftsbesatz und ein größeres Warenangebot des Anger-Marktes werden sehr gut angenommen". Und diese würden auch noch länger in der City bleiben, wenn es mehr Geschäfte und Erlebnisgastronomie gebe.

Warenangebot Dass Wülfrath auf einem guten Wege ist, spiegelt sich auch in den Antworten der befragten Passanten wider. Sie vermissen aktuell deutlich weniger Angebote als noch 2010. Zwar fehlt es 39 Prozent weiterhin an Sport-, Elektronik-, Computer- und modischen Angeboten, 2010 hatten dies aber noch 54 Prozent bemängelt.

Umfeld Überdurchschnittlich positiv (und damit gegenüber 2010 verbessert) schneiden bei den Passanten auch Sauberkeit, Umfeld/Atmosphäre, Waren- und Parkplatzangebot ab. Lob gibt es hier für die kurzen Wege (39 Prozent), den Altstadtkern (15 Prozent), den Anger-Markt (elf Prozent) sowie für Atmosphäre (neun Prozent) und Fußgängerzone (sieben Prozent).

Öffnungszeiten Anders als 2010 zeigt sich die überwiegende Mehrheit (78 Prozent) mit den Ladenöffnungszeiten zufrieden. Vor fünf Jahren waren es nur 61 Prozent. "Das liegt auch daran, dass weniger Läden über Mittag schließen", erklärt dazu Dr. Ulrich Hardt. Ein Dorn im Auge sind sowohl Besuchern als auch Händlern die leerstehenden Ladenlokale. Bemängelt wird der unbefriedigende Branchenmix sowie die als zu gering empfundene Waren- und Markenauswahl.

Geschäftslage Beim Blick auf die Händlerseite gibt es ein erfreuliches Ergebnis: Die wirtschaftliche Situation hat sich deutlich verbessert. Waren es 2010 nur 23 Prozent, die ihre Geschäftslage als positiv bezeichnen, so sind es aktuell 38 Prozent. Bei den Händlern schneiden ferner gut ab: die Atmosphäre (43 Prozent) das persönliche/familiäre Flair des Standortes (23 Prozent), die Barrierefreiheit und Zugänglichkeit der Geschäfte (95 Prozent der Unternehmer und 90 Prozent der Passanten halten diese für gut).

Kundenfrequenz Als nachteilig empfinden 35 Prozent der Geschäftsleute die Kundenfrequenz. Obwohl die Passanten Öffnungszeiten besser als zuvor beurteilen, sehen die Händler bei diesen und den Parkmöglichkeiten weiteren Handlungsbedarf. Verbessern müsste sich nach Ansicht der Unternehmer aber auch die Kommunikation untereinander, auch sollten die Frequenzeffekte des neuen Anger-Marktes besser genutzt werden.

"Die Erkenntnisse der Passanten- und Geschäftsbefragung werden wir nutzen, um mit der Werbegemeinschaft Wülfrath pro, dem Citymanagement, der Wirtschaftsförderung und der Politik noch vorhandene Schwächen abzubauen", stellt Hardt zur künftigen Arbeit fest.

(RP)
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