Wülfrath Jetzt fehlt noch eine City-Navigation

Wülfrath · Gestern war es ein Abfallbehälter am Bondues-Weg - morgen ist es vielleicht das dringend benötigte Schildersystem: Über den Verfügungsfonds bündeln Spender und öffentliche Hand ihre Kräfte.

 Daniel Hödtke (Baubetriebshof), Günter Jäckle (Freundeskreis Städtepartnerschaften), Anja Haas (Wirtschaftsförderung), Anne Kraft (Citymanagement) und Heinrich Meckenstock (Freundeskreis Städtepartnerschaften, v.l.) freuen sich, dass auch am oberen Ende des Bondues-Wegs ein Abfallbehälter aufgestellt wurde.

Daniel Hödtke (Baubetriebshof), Günter Jäckle (Freundeskreis Städtepartnerschaften), Anja Haas (Wirtschaftsförderung), Anne Kraft (Citymanagement) und Heinrich Meckenstock (Freundeskreis Städtepartnerschaften, v.l.) freuen sich, dass auch am oberen Ende des Bondues-Wegs ein Abfallbehälter aufgestellt wurde.

Foto: Janicki

Rund, hüfthoch und edel-mattschwarz - weil pulverbeschichtet gegen Rost: So sieht er aus, der neue Abfallbehälter namens "Toluca". Auf dem halben Bondues-Weg zwischen Angermarkt und der Wasser-Welt können Passanten nun alles entsorgen, was den weiteren Auf- oder Abstieg behindern würde. Der Freundeskreis Städtepartnerschaften Wülfrath e.V. hat mit einer Spende von rund 600 Euro die eine Hälfte der formschönen Unrat-Tonne finanziert und auch gleich einen Standort vorgeschlagen. Der Rest des Geldes stammt aus dem Verfügungsfonds "Wülfrath Aktiv". Der Fonds wird über eine Lenkungsgruppe verwaltet, in der Vereine, Institutionen, die Stadt, das Citymanagement, die Kirchen, die Einzelhändler über Wülfrath pro und weitere vertreten sind. "So ist sichergestellt, dass nichts gegen den Willen der Bürger geschieht", sagt Anne Kraft vom Citymanagement. Das Prinzip: Für jeden, von einer Privatperson oder Institution gespendeten Euro legt der Fonds einen weiteren Euro oben drauf.

Im konkreten Fall fing alles mit einem Haarschnitt an. Dabei hörte Heinrich Meckenstock vom Freundeskreis Städtepartnerschaften Wülfrath aus dem Mund seiner Friseurin, dass am Bondues Weg besagter Mülleimer fehlt und deshalb die Grünanlagen zugemüllt werden. Rasch war klar: Den spendiert der Freundeskreis. Und weil die Welt nicht alle paar Meter neu erfunden werden muss, orientierten sich die Spender am Vorbild neben dem Krappsteich: Dort, neben einer Parkbank, steht ein silbriger Toluca-Behälter, gestiftet vom Bürgerverein Wülfrath.

Der städtische Baubetriebshof riet zur größeren, im Service leichter zu handhabenden Variante - und nun können sich Stadt und Spender an Toluca erfreuen. Wird es noch ein Schild geben, das auf den Spender hinweist? Heinrich Meckenstock schaut erstaunt: "So eine Tafel ist nicht billig; wieso sollten wir dafür Spendengelder ausgeben?" Aus der Sicht des Citymanagements warten noch weitere Projekte auf eine Realisierung. So ist die neue Weihnachtsbeleuchtung zu "professionalisieren - vielleicht sogar zu erweitern", wie Anne Kraft es beschreibt und nur allzu gut weiß, dass kaum jemanden jetzt bei Sommerbeginn der Sinn danach steht, über funkelnde Sterne und glitzernde Engelchen nachdenken.

Zusammen mit Anja Haas von der Wirtschaftsförderung spricht sie deshalb ein weiteres Thema an: In der Wülfrather Innenstadt fehlt ein einheitliches, verlässliches Beschilderungssystem, das auch Ortunkundige zuverlässig zu den Attraktionen geleitet.

Beispiel: Gäste parken auf dem Angermarkt und wüssten nun gerne, was es wo in Wülfrath zu sehen gibt. Der historische Ortskern mit Fußgängerzone? Nur ein paar Schritte den Berg hinauf und links. Der Zeittunnel oder der Panoramaradweg? Das Niederbergische Museum? Die VHS samt Bücherei? Wer den Schilder-Plan überdenkt, wundert sich, warum es diese Wegweiser nicht längst gibt.

"Uns fehlt schlicht eine Finanzierung", sagt Anne Kraft vom Citymanagement Wülfrath. Und Anja Haas von der Wirtschaftsförderung ergänzt: "Einige tausend Euro werden da schon zusammenkommen müssen..."

(dne)
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