Wülfrath Junge Wehrleute auf dem Weg nach oben

Wülfrath · Die Freiwillige Feuerwehr Wülfrath fördert die eigene Jugend. Es ist eine Möglichkeit für die Kinder, Freunde zu finden.

 Die Wülfrather Jugendfeuerwehr übt auf der Wache ihre Einsätze. Unterbrandmeister Fabian Schulz erklärt Jasmin (l.) und Leonie ihre vielfältigen Aufgaben.

Die Wülfrather Jugendfeuerwehr übt auf der Wache ihre Einsätze. Unterbrandmeister Fabian Schulz erklärt Jasmin (l.) und Leonie ihre vielfältigen Aufgaben.

Foto: abz

Der Begriff Jugendfeuerwehr beinhaltet mehr als nur die Ausbildung der Kinder zum Feuerwehrmann. "Es bilden sich hier sehr viele Freundschaften", erklärt Matthias Mausbach, Leiter der Freiwilligen Feuerwehr in Wülfrath. Neben den wöchentlichen Treffen, an denen verschiedene Abläufe trainiert werden, veranstaltet die Feuerwehr Zeltlager, Ausflüge oder Freizeiten. Auch die Kreisalarmübung, eine groß angelegte Übung aller Jugendfeuerwehren im Kreis Mettmann, ist immer etwas Besonderes für die Kinder.

Vor Kurzem hat die Jugendfeuerwehr erst ihren eigenen Gemeinschaftsraum in Eigenarbeit neu gestrichen und eingerichtet. Hier können sie zusammensitzen, Musik hören und Billard oder Kicker spielen. "Da sind wir besonders stolz drauf", erzählt Tim Kirschner, Stadtjugendfeuerwehrwart und nebenbei Student.

 Tim und Lisa befestigen einen Schlauch an einem Seil.

Tim und Lisa befestigen einen Schlauch an einem Seil.

Foto: Janicki Dietrich

Aber die Jugendfeuerwehr trifft sich natürlich nicht nur zum Spaß - es gibt bestimmte Feuerwehrdienstvorschriften, die den Kindern von rund 13 Ausbildern vermittelt werden müssen. Die Kinder müssen über die Fahrzeuge, Geräte, Schläuche und Knoten Bescheid wissen. Der Aufbau eines Löschangriffs wird besonders häufig trainiert, da es besonders wichtig ist, dass der Ablauf sitzt. Die Kinder werden in Gruppen eingeteilt - abhängig von Alters- und Leistungsstand.

Auch das Thema Ordnung wird großgeschrieben. Ab und zu heißt es "Spind-Kontrolle!" und die Umkleide der Kinder und Jugendlichen wird von den Ausbildern genauer unter die Lupe genommen. "Das dient natürlich auch schon als Vorbereitung für den späteren Dienst", erklärt Kirschner. Die Feuerwehr Wülfrath versucht, den Übergang in den aktiven Dienst so reibungslos wie möglich verlaufen zu lassen. So haben die Jugendlichen ab 17 Jahren die Möglichkeit, mit zu Einsatzdiensten der Erwachsenen zu fahren, damit der Übergang mit 18 leichter fällt und sie schon vorher besser integriert werden. Noch vor drei Jahren waren deutlich weniger Wülfrather bei der Jugendfeuerwehr angemeldet - mittlerweile sind es schon rund 40.

Und auch die Zahl der Jugendlichen, die mit der Volljährigkeit in den aktiven Dienst übergehen, nimmt zu. "Die kritische Phase ist mit 16 oder 17 Jahren, weil die Jugendlichen dann mit dem Führerschein anfangen, den ersten Freund oder die erste Freundin haben, nebenbei noch Sportvereine und Schule unter einen Hut bringen müssen", so Kirschner. "Ist diese Phase überwunden, ziehen die Jugendlichen meistens mit und machen im aktiven Dienst weiter."

Zwischen den Geschlechtern werden keine Unterschiede gemacht - "Manpower" ist hier ein allgemeingültiger Begriff. So etwas wie "Mein Fingernagel ist abgebrochen" habe man bei der Feuerwehr noch nie gehört.

Die Kinder und Jugendlichen sind mit Engagement dabei, verausgaben sich gerne bei internen Wettkämpfen und bemühen sich, in der Umkleide Ordnung und Sauberkeit zu halten. Das alles gehört eben in der Feuerwehr dazu.

(RP)
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