Wülfrath Kampf gegen Kinderarmut in Wülfrath

Wülfrath · Der Landschaftsverband Rheinland unterstützt die Kalkstadt mit 32 000 Euro für drei Jahre.

 Verwahrlosung von Kindern zeigt sich oft auch in Form von Alleinsein und zu viel Fernsehkonsum.

Verwahrlosung von Kindern zeigt sich oft auch in Form von Alleinsein und zu viel Fernsehkonsum.

Foto: ikr

Fast jedes fünfte Kind in Deutschland ist von Armut betroffen. Mit einer Quote von 21,8 Prozent liegt Nordrhein-Westfalen laut dem Ergebnis einer Studie im Auftrag der Hans-Böckler-Stiftung noch über dem Bundesdurchschnitt von 18,9 Prozent. Das stellt die Jugendämter vor erhebliche Herausforderungen. Der Landschaftsverband Rheinland (LVR) unterstützt nun die Stadt Wülfrath über einen Zeitraum von drei Jahren mit insgesamt 32 000 Euro aus Stiftungsgeldern.

Seit 2009 legt die LVR-Koordinationsstelle Kinderarmut mit dem Programm "Teilhabe ermöglichen - Kommunale Netzwerke gegen Kinderarmut" den Schwerpunkt auf den Auf- und Ausbau kommunaler Netzwerkstrukturen. Um die Angebote und Präventionsmaßnahmen in der Kinder- und Jugendhilfe, aber auch im Gesundheits- und Schulbereich weiterzuentwickeln, werden Koordinationsstellen beim Jugendamt eingerichtet. Insgesamt profitieren nun 39 rheinische Kommunen von dem Förderprogramm.

"Das Kindeswohl steht im Mittelpunkt der Arbeit des Landesjugendamtes", sagt LVR-Jugenddezernentin Renate Hötte. "Einer Benachteiligung von Kindern vorzubeugen ist Ziel unseres Förderprogramms. Es ist wichtig, dass der Abbau von Benachteiligungen durch Kinderarmut als ressortübergreifende Aufgabe verstanden und angegangen wird." Die Stadt Wülfrath möchte im Rahmen des LVR-Förderprogramms eine Präventionskette aufbauen, um das Thema Kinderarmut professionell zu behandeln. Derzeit liegt der Schwerpunkt im Bereich der Frühen Hilfen. Hieran anknüpfen möchte Wülfrath mit "frühen Hilfen für jedes Alter".

Das Förderprogramm besteht aus drei Bereichen: finanzielle Förderung der Jugendämter, Beratungs-, Fortbildungs- und Vernetzungsleistungen der LVR-Koordinationsstelle Kinderarmut sowie der Begleitung und Dokumentation durch ein wissenschaftliches Institut. Seit 2011 profitieren von diesem Projekt bereits der Kreis Euskirchen sowie Aachen, Stolberg, Düren, Hilden, Bergisch Gladbach, Hückelhoven, Kempen, Kerpen, Monheim und Mülheim/Ruhr. Seit August 2012 werden Velbert, der Rheinisch-Bergische Kreis und die Städte Essen, Eschweiler, Hürth, Emmerich, Heiligenhaus, Dinslaken, Pulheim, Remscheid, Neuss und Kevelaer, sowie seit 2013 Gummersbach, Brühl, Kamp-Lintfort, Leverkusen und Mettmann gefördert. Nun kommen neben Wülfrath Willich, Meerbusch, Nettetal, Herzogenrath, Bergheim, Elsdorf, Grevenbroich, Stadt und Kreis Viersen sowie der Rhein-Kreis Neuss dazu.

(RP)
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