Wülfrath Kinder verblüffen mit Fotos im Museum

Wülfrath · 13 junge Künstler haben bei einer Knips-Safari ganz genau hingeschaut.

 "Die Drei" Burkhard Rüdiger, Peter Delvos und Fritz Rein (v.l.) eröffneten im Niederbergischen Museum eine Ausstellung mit Fotos .

"Die Drei" Burkhard Rüdiger, Peter Delvos und Fritz Rein (v.l.) eröffneten im Niederbergischen Museum eine Ausstellung mit Fotos .

Foto: D. Janicki

Der Schattenumriss eines Entenkopfes fällt malerisch auf einen alt-roten Grund - und steckt nun als Kunstwerk in einem 20 mal 30 Zentimeter großen Rahmen. Direkt daneben glitzert - mit künstlerischer Bewegungsunschärfe - eine hochherrschaftliche, güldene Büste... "Wo ich den Kopf gefunden hab', das weiß ich noch, aber die Ente? Keine Ahnung!" Giani, der Jüngste, zuckt mit den Schultern und macht sich mit schnellen Schritten auf die Suche nach der verwunschenen Ente. 13 junge Künstler im Alter zwischen 6 und 10 Jahren haben im Niederbergischen Museum Wülfrath ganz genau hingeschaut. Sie waren einen ganzen Tag mit den Hobbyfotografen "Die Drei" - Peter Delvos, Fritz Reich und Burkhard Rüdiger - auf Fotosafari.

So entstanden 26 verblüffende Museumsansichten - denn pro Foto-Kind schafften es zwei Motive in die Ausstellung. Wer an den beiden Bilderreihen entlang flaniert, sieht nicht, ob das Sujet mit einer Handy-Kamera oder einer hochwertigen Spiegelreflex aufgenommen wurden. Stattdessen stutzt man immer wieder. Ein großes, tiefblaues Auge mit schmalem Schlitz? "Das ist vom Schaf" - ruft ein Mädchen aus dem Hintergrund.

Web-Werkzeuge werden durch einen besonderen Blickwinkel zu Ornamenten, Garnspindeln scheinen miteinander ein Zwirbel-Ballett zu tanzen. "Wir mussten den Kindern bloß sagen, dass sie sich auf Details konzentrieren sollten - alles andere haben sie selbst gemeistert", staunt Burkhard Rüdiger immer noch. Natürlich war am Fototag selbst auch für ausgiebige Spielpausen gesorgt. Denn so nach einer halben Stunde kam bei den meisten Kindern die Konzentration für den fotografischen so langsam abhanden. Aber zwischen der bäuerlichen Webstube und der Apotheke aus dem 18. Jahrhundert, den Modellen des Kalksteinabbaus und der historischen Zinngießerei gab es immer wieder neue Augen-Blicke zu entdecken.

Am Ende sammelten Die Drei - Peter Delvos, Fritz Reich und Burkhard Rüdiger - alle Dateien ein, wählten die jeweils schönsten zwei Motive aus und bearbeiteten die Bilder vor dem Ausdruck. Der zehn Jahre alte Isam Gelf beispielsweise hat mit seinem Smartphone ein Holzstück so aufgenommen, dass es mit Hell und Dunkel, Schärfe und Unschärfe so wirkt wie ein eigener Kosmos. Auch Maila Duschke erbittet seit dem Fototag immer öfter das Handy der Mutter, um Motive festzuhalten: "Ich filme sehr gerne", sagt sie.

Alle kleinen Künstler bekamen von den Fotografen Teilnehmer-Urkunden. Ihre Bilder stellt das Niederbergische Museum Wülfrath noch bis zum 8. Mai 2017 aus - die Öffnungszeiten sind jeweils mittwochs, samstags und sonntags, 14.30 bis 17 Uhr im Niederbergischen Museum.

(dne)
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