Wülfrath Kirmes vor dem Rathaus ist gerettet

Wülfrath · Vom 8. bis zum 11. September sollen nun doch Buden und Fahrgeschäfte aufgebaut werden. Der Schützenverein hatte die Veranstaltung zunächst abgesagt. Ex-Schützenchef Axel Paul hat ein paar Mitstreiter um sich gesammelt.

 Axel Paul übernimmt persönlich das Amt des Kirmes-Bürgermeisters.

Axel Paul übernimmt persönlich das Amt des Kirmes-Bürgermeisters.

Foto: D. Janicki

Nach der Hauptversammlung des Wülfrather Schützenvereins im März war eigentlich alles klar: In diesem Jahr sollte es beim Schützenfest weder eine Kirmes noch ein Festzelt und darüber hinaus auch keinen Umzug durch die Stadt mehr geben.

Als Grund wurden vom Vorstand des Vereins zu hohe Kosten vor allem rund um die Organisation der Kirmes angegeben. Nun hat sich das Blatt offenbar komplett gewendet.

Ein Trio - unter ihnen der ehemalige Vorsitzende der Wülfrather Schützen, Axel Paul - hat nun hinter den Kulissen doch eine Kirmes organisiert. Mit im Boot sind auch die Schausteller, die sich den Termin schon seit Monaten freigehalten haben. Bei der Stadt sind die erforderlichen Anträge und Genehmigungen eingegangen - die Kirmes vom 8. bis zum 11. September ist bereits genehmigt. "Die Schausteller sind unter anderem auf mich zugekommen", sagt Axel Paul. Bis Anfang des Jahres war Paul noch Schützenchef, nach einem Zerwürfnis trat er aus dem Verein aus. Man habe den Schaustellern gegenüber sowas wie ein soziale Verantwortung. Seit 2012 die erste Kirmes auf dem Rathausvorplatz stattfand, haben sich die Schausteller den Termin im Kalender freigehalten. "Ich habe nun überlegt, wie wir die Kirmes trotz allem noch auf die Beine stellen können", sagt Paul. Darüber hinaus habe er auch die Zeit dazu, sich schon Anfang des Jahres 14 Tage Urlaub genommen. Die Kirmes soll nun wie in den vergangenen Jahren gewohnt aufgebaut werden. "Wo die Strom- und Wasseranschlüsse sind, weiß ich, ich habe ja oft genug mit beim Aufbau geholfen", sagt Paul.

Was allerdings fehlt, ist ein Festzelt und ganz wichtig: die Schützen. Die Mitglieder des Schützenvereins haben auch erst durch die Medien davon erfahren. "Ich finde das für Wülfrath schön, dass die Kirmes wieder kommt", sagt Daniel Fahl, Vorsitzender des Schützenvereins. Er betont allerdings, dass die Wülfrather Schützen mit der Kirmes nichts zu tun haben.

Planen die Schützen jetzt, wo eine Kirmes vor Ort ist, doch einen Umzug durch die Stadt? Werden sich die Schützen gar nicht auf der Kirmes "sehen lassen"? Daniel Fahl weiß es noch nicht. "Ich werde das mit dem Vorstand und unseren Mitgliedern besprechen". Bis dahin bleibe es dabei, dass die einzige Veranstaltung unter der Rubrik Schützenfest in Wülfrath der Ball am 30. September im Ludowigs-Haus ist. Auf der Hauptversammlung des Schützenvereins im März hatte es zur Kirmes klare Worte gegeben. Anscheinend - so hieß es vor wenigen Wochen - hatte der Schützenverein jahrelang über seine Verhältnisse gelebt.

Mit Platz- und Zeltmiete, Technik, Musik, Toilettenhäuschen und Sicherheit waren bei der Kirmes immense Kosten entstanden, die durch den Getränkeverkauf nicht gedeckt werden konnten, hieß es. Im vergangenen Jahr soll so ein Minus von über 3000 Euro entstanden sein. Axel Paul dementiert dieses Minus. "Das stimmt nicht, am Ende ist eine schwarze Null dabei heraus gekommen", so Paul im Gespräch mit der RP. Es stimme allerdings, dass man im vergangenen Jahr mit der Kirmes keinen Gewinn gemacht habe. Grund war wohl vor allem der Auftritt einer Band, die eine gute Musikanlage brauchte, um das Publikum zu beschallen.

Die Schützen sind übrigens herzlich eingeladen, so Axel Paul, die Kirmes zu besuchen. "Als Gäste sind mir alle willkommen."

(RP)
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