Wülfrath Kita-Kinder und Senioren sind ein Team

Wülfrath · Die Mädchen und Jungen der Vorschulgruppe der Caritas-Einrichtung "Arche Noah" besuchen regelmäßig das Haus-Luise-von-der-Heyden. Das beispielhafte Projekt, das Alt und Jung eine Menge gibt, besteht seit zehn Jahren.

 Bewohner der Alten- und Pflegeeinrichtung und Vorschulkinder des Wülfrather Kinder- und Familienzentrums "Arche Noah" feierten zusammen das zehnjährige Bestehen des Generationen-Projekts "Jung und Alt" .

Bewohner der Alten- und Pflegeeinrichtung und Vorschulkinder des Wülfrather Kinder- und Familienzentrums "Arche Noah" feierten zusammen das zehnjährige Bestehen des Generationen-Projekts "Jung und Alt" .

Foto: D. Janicki

Alles ist vorbereitet für den besonderen Tag: Die Senioren erwarten ihre Gäste schon im Garten von Haus-Luise-von-der-Heyden - und die Vorschulkinder der Caritas-Kita "Arche Noah" treffen endlich ein. Wie meist sind sie zur Alten- und Pflegeeinrichtung neben dem Wülfrather Rathaus zu Fuß gegangen. Den Weg kennen sie gut, ebenso sind ihnen die Bewohner des Altenheims vertraut. Längst ist eine herzliche Beziehung zwischen Alt und Jung entstanden. Es gibt wieder viel zu erzählen.

"Schön, dass die Kinder uns besuchen. Das ist eine Aufheiterung und eine große Freude", sagt Günter Kuschewitz. Er ist einer der acht Senioren, die seit September vergangenen Jahres regelmäßig mit Aria, Saskia, Mirabella, Rokko, Nilo, Kimberley, Luna und Toni zusammenkommen. "Alt und Jung" heißt das beispielhafte Kooperations-Projekt zwischen dem Wülfrather Kinder- und Familienzentrum der Caritas und der Alten- und Pflegeeinrichtung in der Bergischen Diakonie.

Stets von September bis Juli treffen sich die Vorschulkinder der Kita mit Bewohnern im Haus-Luise-von-der-Heyden zu einem Miteinander der Generationen - und das bereits seit zehn Jahren. Der runde Geburtstag ist gestern gebührend gefeiert worden. Zugleich verabschiedete sich die Gruppe voneinander. Nach den Sommerferien sind die Mädchen und Jungen i-Dötzchen. Neue Vorschulkinder der "Arche Noah" rücken nach.

Ein Rollstuhl-Parcours ist im Garten aufgebaut; bei dem Kinder und Senioren noch einmal Teamgeist beweisen können. Es geht über ein Wackelbrett, und es müssen beispielsweise Kegel vom Rollstuhl aus umgeworfen werden. "Wir unternehmen immer etwas zusammen", sagt die sechsjährige Aria. "Das ist toll." Dies beruht auf Gegenseitigkeit. Vor zwei Wochen besuchten die Senioren ihre Patenkinder in der "Arche Noah", ließen sich von ihnen in der Kita alles erklären. "Auch wir zeigen ihnen, wie es in einem Altenheim zugeht", erzählt Günter Kuschewitz. So dürfen die Kinder den speziellen Lift im Badezimmer ausprobieren. Sowohl die Bewohner des Hauses, hauptsächlich Menschen mit Demenz, als auch die Kinder profitieren in ihrer persönlichen Entwicklung von der beständigen Begegnung, den Erfahrungen der alten Menschen und der ansteckenden Fröhlichkeit der Kinder. Die körperlichen Einschränkungen stehen dann nicht im Mittelpunkt. "Arche Noah"-Erzieherin Gerlinde Lindstromberg ist von Anfang an dabei, begleitet das Projekt mit ihrer Kollegin Christina Ströter.

Anita Lowitz und Claudia Thelen vom Haus-Luise-von-der-Heyden sind ebenfalls seit einem Jahrzehnt eingebunden. "Wir werden das auf jeden Fall weiterführen. Die Generationen können viel voneinander lernen." "Wann sind wir wieder im Altenheim", löchern die Kinder die Erzieherinnen und freuen sich auf den nächsten Besuch. Dann erzählen sie von ihrem Leben und die älteren Menschen von ihrer Kindheit.

In den zurückliegenden zehn Jahren wurden viele, schöne Bilder gemalt, zahlreiche Kuchen und Plätzchen gebacken und gemeinsam verzehrt, es wurde viele Lieder gesunden, alte und neue Spiele gespielt - oder einfach nur gelacht.

(RP)
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