Wülfrath Letzte Führung - für 2014 oder immer

Wülfrath · Der Zeittunnel bietet am Sonntag eine Führung an. Da die Teilnehmerzahl begrenzt ist, ist die Anmeldung sinnvoll.

 Zeittunnel-Chefin Andrea Gellert freut sich über jeden "Zeitreisenden" , der die Ausstellung im ehemaligen Transporttunnel der Wülfrather Kalkwerke besucht.

Zeittunnel-Chefin Andrea Gellert freut sich über jeden "Zeitreisenden" , der die Ausstellung im ehemaligen Transporttunnel der Wülfrather Kalkwerke besucht.

Foto: Dietrich Janicki

Seit Bestehen des Museums Zeittunnel, also seit elf Jahren, gehören öffentliche Führungen jeden Sonntag dazu. Der kommende Sonntag markiert ein besonderes Datum, denn es ist der letzte Tag der Saison 2014 für den Zeittunnel und damit auch die letzte Führung. Ob es im nächsten Jahr überhaupt weitergeht, steht noch in den Sternen. Um die Finanzierung des Museums wird ein ums andere Mal im Stadtrat gerungen, schon oft ist es der endgültigen Schließung nur knapp entgangen. Die Entscheidung fällt am 25. November im Stadtrat. Kulturamtsleiter Hans-Werner van Hueth betont aber, dass alle Beteiligten bestrebt seien, den Weiterbetrieb über 2014 hinaus zu ermöglichen.

Wer den Zeittunnel noch nicht kennt, ihn aber einmal sehen möchte, der sollte die (vielleicht letzte) öffentliche Führung morgen, Sonntag, 19. Oktober, besuchen. Immerhin lassen sich im 160 Meter langen Zeittunnel ganze 400 Millionen Jahre Erdgeschichte entdecken. Vom Devon bis in die Gegenwart, von den ersten Korallen (die später den Wülfrather Kalkstein bildeten), über Dinosaurier bis zum modernen Menschen wird die Entwicklung der Erde "mit allen Sinnen erlebbar", verspricht das Museum.

Dazu profitiert der Tunnel von seiner besonderen Atmosphäre, die aus dem Zusammenspiel von dunkler Röhre und farbig beleuchteten "Zeitfenstern" entsteht. Exponate wie Fossilien, Gesteinsproben aus der Umgebung oder Audio-Simulationen von Dinosaurier-Gebrüll runden das Angebot ab. Am hinteren Ende des Zeittunnels befindet sich eine Aussichtsplattform, die einen Blick in den stillgelegten Bochumer Bruch aus 50 Metern Höhe erlaubt. Kinder haben Spaß am Halbedelstein-Suchen im Sandkasten und am Klopfen von mineralienhaltigem Kalkstein.

Die Teilnehmerzahl der öffentlichen Führungen ist auf 20 begrenzt, die aber auch meist ausgebucht waren. Die Besucher kommen aus aller Welt. Die meisten aus den Städten des Kreises sowie aus Bochum, Duisburg, Mülheim oder Wuppertal; die "Ruhr.Topcard", die Vergünstigungen für viele kulturelle Einrichtungen der Region bietet, lockt viele an.

Aber auch Japaner, Kanadier, Engländer und Mexikaner konnten schon begrüßt werden. "Wülfrather kommen ja nicht", weiß Martina Lux-Sawatzki. "Die führen höchstens ihre Besucher in den Zeittunnel aus."

Das Museum ist nur in der Sommersaison geöffnet, weil der Tunnel im Winter als Unterkunft für Fledermäuse dient. Von den vielfältigen Angeboten (unter anderem Uhu-Vorträge und Führungen für Schulklassen) finden dann nur noch die Kindergeburtstage statt. Die lassen sich nämlich auch im Seminarraum durchführen.

Für die letzte Führung am Sonntag wird eine vorherige Anmeldung empfohlen. Man kann auch noch spontan dazustoßen, aber wenn die 20 Plätze voll sind, sind sie voll. Die Führung beginnt um 12 Uhr und dauert 90 Minuten. Der Eintritt kostet sieben Euro für Erwachsene und vier Euro für Kinder. Die telefonische Reservierung ist möglich unter 02058 894644.

(tpp)
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